2021 - Italien - Teil 3

 

Adria - Lagune de Venetia 

Toskana - Siena und San Gimignano

 

 21.09.2021 - schon morgens um 9.00 Uhr 22 Grad - 

Wir hatten auf dem Stellplatz Porta Palio eine ruhige Nacht. Heute heißt unser neues Tagesziel Adria, Laguna de Venetia. Hier liegt unser Fokus allerdings nicht auf Venedig, sondern auf der Insel Chioggia.

Für die 130 km bis dahin nutzen wir ausnahmsweise die gebührenpflichtige Autobahn. Die Insel erreicht man über einen Damm. 

 

 

Die Bilder zum Vergrössern einfach anklicken

Ausgesucht haben wir uns den Acsi-Campingplatz Miramare in Sottomarina, ein Stadtteil von Chioggia mit vielen Hotelanlagen, Gastronomie und Vergnügungseinrichtungen.  Der Campingplatz hat einen direkten Zugang zum weißen Sandstrand und ist sehr gut ausgestattet. Unser zugewiesener Platz liegt nur wenige Meter vom Strand entfernt.

 

Ankommen, Einrichten und dann ist unser erster Weg ans Meer. Es gibt auch eine Mole, auf der man weit ins Meer hinaus gehen kann. Total schön. Zum Abschluß unseres Spazierganges sind wir noch in der Strandbar eingekehrt und haben es uns gut gehen lassen :)

Und hier noch einige Eindrücke vom Campingplatz:

 

22.09.2021

 

Das verspricht wieder ein warmer, sonniger Tag zu werden. Nach dem Frühstück (natürlich vor dem Womo) starten wir zu einem ausgiebigen Strandspaziergang. Unterwegs noch Einkehr in ein Strandcafe - was soll ich sagen, einfach traumhaft.

Und nach unserem Spaziergang ab in den Pool.

 

23.09.2021

 

Heute wollen wir uns Chioggia ansehen. Wir verlassen den CP und fahren die 5 km in die Altstadt. Eigentlich waren wir recht zuversichtlich, auf einem der Parkplätze unterzukommen, aber das war natürlich Wunschdenken. Es lag vor allem daran, dass ausgerechnet heute Wochenmarkt war .... 

 

Es gibt einen recht guten Wohnmobilstellplatz, nicht weit von der Altstadt. Dort gibt es sogar noch einige Stellplätze. Das liegt aber wohl vor allem daran, dass das Bezahlsystem so kompliziert ist, dass man erst mal einen Durchblickerlehrgang benötigt. Nach ungefähr einer halben Stunde waren wir unter Mithilfe eines anderen Wohnmobilisten endlich auf dem Platz. Einfach unglaublich. Dieser wollte im übrigen gerade rausfahren und hatte da ebenfalls erhebliche Probleme....

 

Stellplatzkosten: 5,00 €

 

Chioggia wird auch "Klein-Venedig" genannt. Die nachfolgenden Bilder bestätigen dies. Außerdem hat Chioggia eine sehr interessante Geschichte.

 

Nachdem das Abenteuer "Einchecken" abgeschlossen war, ging es auch gleich los Richtung Altstadt. In ca. 10 Minuten waren wir bereits am Porto Garibaldi, dem ehemaligen Stadttor aus dem Jahre 1530. Hier beginnt die Hauptstraße, die Corso del Popolo.

Und dann sahen wir schon die barocke Kathedrale Santa Maria Assunta, ein erster Bau wurde bereits 1110 fertiggestellt. Dazu gehört der separat daneben stehende Kirchturm.

Und dann bummelten wir  kreuz und quer durch die Altstadt, entlang des Vena-Kanals und gehen über die eine oder andere Brücke. Insgesamt führen 7 Brücken über den Vena-Kanal. 

 

Einfach nur schön, aber seht selbst:

 

Das war also ein kleiner Einblick in dieses wunderschöne Chioggia. 

 

Ein bisschen bedauert haben wir, dass ausgerechnet heute der Wochenmarkt auf der gesamten Hauptstraße stattgefunden hat. Dadurch konnte man sich von dieser Prachtstraße einfach kein Bild machen. Es war alles zugestellt mit Ständen und Lkws. Und es war auch kein schöner Wochenmarkt. Die meisten Stände hatten Billigklamotten, Lederwaren und Touristenkitsch. Nur ganz wenige haben regionale Spezialitäten oder gar traditionelles Handwerk angeboten. Sorry, dass wir das so sehen.

 

Unser Rundgang hat länger gedauert als geplant. Jetzt wollen wir nur noch ein kleines Stückchen fahren, um morgen einen guten Startpunkt zu haben. Nach ungefähr 30 km ist unser heutiger Tag zu Ende. Wir sind auf einem kostenfreien Stellplatz in Adria in der Provinz Rovigo. 

Heute insgesamt 40 km zurückgelegt

Stellplatz kostenfrei !! 

 

24.09.2021

 

Wir hatten auch hier eine ruhige Nacht. Heute soll ein ordentlicher Sprung gemacht werden. Unser neues Ziel heißt Toskana. Größtenteils sind wir die gut zu fahrende A1 durch die Apenninen gefahren, vorbei an so tollen Städten wie Bologna, Padua oder Florenz. Aber uns zieht es Richtung Siena. 

 

Am Nachmittag waren wir dann auf unserem ausgesuchten Campingplatz "Campeggio La Montagnola" in Sovicille. Liegt schön ruhig im Wald. Und warum haben wir uns diesen Platz ausgesucht? Er ist nicht weit entfernt von Siena und direkt vom Campingplatz geht ein Bus (die Bustickets gibt es auch auf dem CP) nach Siena zum dortigen Busbahnhof. Besser kann man es kaum treffen. 

 

gefahrene 260 km

 

 

 

25.09.2021

 

Die Bustickets haben wir uns schon besorgt, der Bus geht früh, pünktlich um 8.45 Uhr stehen wir auf dem großen Platz des Campingplatzes. Der Bus kommt pünktlich. Und dann erleben wir eine typisch italienische  halsbrecherische Fahrt nach Siena. Übrigens, mit Benny gab es überhaupt gar keine Probleme. In Italien werden Hunde in öffentlichen Verkehrsmittel voll akzeptiert. Bei größeren Hunden wird sehr darauf geachtet, dass diese einen Maulkorb tragen. Nach ca. 30 Minuten waren wir mitten in Siena am Busbahnhof.

 

Hier starten wir unseren kleinen Spaziergang. 

 

 

Gleich gegenüber vom Busbahnhof finden wir für unseren Benny einen kleinen Park, der Giardini la Lizza mit der Statue von Garibaldi und einem Pferdemonument. Wir schlendern weiter Richtung Altstadt. Auf unserem Weg liegt die gotische Basilika di San Domenico.

 

Es gibt soviel zu bestaunen, nicht umsonst ist die historische Altstadt seit 1995 UNESCO-Welterbe.

 

Und dann stehen wir plötzlich vor einem der absoluten Sehenswürdigkeiten von Siena, dem Piazza del Campo. Er bildet das Zentrum von Siena. Hier befindet sich der Palazzo Pubblico (Rathaus). Der Bau begann bereits 1297. Im 14. Jahrhundert kam dann der 102 m hohe Torre del Mangia hinzu. Vor dem Eingang zum Rathaus wurde als Dank für die überstandene Pest 1352 eine kleine Kapelle, die Cappella die Piazza, errichtet. Und dann ist da noch der wunderschöne Fonte Gaia, der Brunnen der Freude, der 1409 bis 1419 geschaffen wurde. 

 

Dieser Platz ist einfach nur beeindruckend. 

 

Ein weiteres Highlight ist der traumhaft schöne Dom. Der Bau der gotischen Kathedrale begann 1229. Die reich verzierte Außenfassade in schwarz-weißem Marmor ist besonders beeindruckend.

 

Die Innenbesichtigung heben wir uns für unseren nächsten Besuch in Siena auf. Zum einen war die Wartezeit für den Erwerb der Tickets definitiv zu lang und zum anderen hatten wir noch einen Termin - Familientreffen auf dem Campo in Siena. Kaffee trinken, ein bisschen Ratschen, der Nachmittag ging schnell rum. Das war ein schöner Tag in Siena. Am späten Nachmittag sind wir mit dem Bus wieder zurück auf den Campingplatz gefahren. Für den restlichen Tag war dann nur noch Relaxen angesagt.

 Campingplatzgebühren für 2 Tage ACSI 40,00 € und 4,00 € Kurtaxe

 

 

26.09.2021

Nach einem gemütlichen Sonntagsfrühstück checken wir aus und fahren durch eine typisch toskanische Landschaft unserem neuen Ziel entgegen - San Gimignano. 

Hier haben wir uns den Campingplatz "Il Boschetto die Piema " ausgesucht. Dieser liegt nur 2 km 

vom Hauptort San Gimignano, entfernt und ist durch eine wunderbare Panoramastraße mit der „Stadt der schönen Türme“ verbunden. Der Platz liegt wie eingestreut in einem alten Wald aus Eichen und Steineichen.

 

Leider kein ACSI-Platz: Kosten für 2 Tage 60,00 €

 

Auch von diesem CP geht direkt der Bus in die Stadt und die Busfahrscheine kann man an der Rezeption des CP erwerben.

 

Nachdem wir uns eingerichtet haben, erfülle ich mir einen besonderen Wunsch.

 

Unmittelbar am Campingplatz führt einer der längsten und ältesten Pilgerwege entlang - die Via Francigena. Der Pilgerweg führt von der Kathedrale in Canterbury (England) über Dover, wo der Ärmelkanal überquert wird, nach Calais, durch Frankreich, Schweiz, Italien bis nach Rom zum Petersdom. 

 

Und ich möchte eine kleine zweistündige Wanderung auf diesem Pilgerweg machen in der einzigartigen wunderschönen toskanischen Landschaft.

 

Hier meine ganz persönlichen Eindrücke:

 

Das war natürlich nur ein Miniministückchen, aber es hat mir unglaublich viel Freude bereitet. Am liebsten wäre ich immer weiter und weiter gegangen.

 

Und morgen schauen wir uns San Gimignano an. Wir freuen uns schon sehr.

 

Hier noch die Aussicht von der Panoramastraße auf San Gimignano.

Montag, 27.09.2021

 

Heute geht es mit dem Bus die wenigen km nach San Gimignano. Die Bushaltestelle befindet sich direkt auf dem CP. Die Bustickets haben wir uns schon an der Rezeption besorgt (Einzelfahrt € 1,20). Müssen nur noch im Bus die Tickets entwerten.

 

Wie bereits in Siena kann ich nur dazu raten, dass empfindliche Menschen am besten nicht vorher frühstücken..... die italienischen Busfahrer haben einen halsbrecherischen Fahrstil.

 

Der Bus hält unmittelbar vor der Stadtmauer und dem Tor. Und dann beginnt unser Bummel durch das wunderschöne mittelalterliche Städtchen mit großer Geschichte. San G. wird auch die Stadt der Türme genannt. Von den ehemals 72 Geschlechtertürmen sind noch 13 erhalten.

 

Hier unsere Impressionen, zuerst von der Stadtmauer, dem Tor und dem kleinen gegenüberliegenden Park:

Die meisten Gebäuden stammen überwiegend aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Das allein macht das Städtchen zu was ganz Besonderem. Man fühlt sich zurückversetzt in längst vergangene Zeiten. Und außerdem ist San G. mit seinen vielen engen Gassen weitestgehend autofrei. Der gesamte Ort wurde 1990 um UNESCO-Weltkulturerbe erhoben.

 

Wenn man das Tor passiert hat, führt der Weg über die Via San Giovanni bis zum Piazza della Cisterna.

 

Übrigens, hier gibt es noch ein echtes Highlight. Die Gelateria Dondoli. Das Eiscafe hat den Weltmeister-Titel!!!

Weiter geht es zum Piazza del Duomo, dem Domplatz. Umgeben wird der Platz von sieben Türmen und der Stiftskirche Santa Maria Assunta. Die Kirche wurde vermutlich 1056 errichtet und ist der wichtigste Sakralbau der Stadt. Das Gebäude liegt am Ende einer breiten Treppe, von der man einen sehr schönen Platz auf den Domplatz hat. 

 

Diese Kirche ist was ganz besonderes. Die Kirchenwände sind voller herrlicher Fresken aus dem 14. Jahrhundert mit Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament. Das wunderschöne, blau bemalte Kreuzgewölbe sowie die Kapelle Santa Fina, sie ist der Schutzpatronin von San G. geweiht.

Vom Domplatz führt ein Weg zum Rocca Montestaffoli, einer kleiner Park inmitten von Ruinen. Von hier aus hat man einen traumhaft schönen Blick auf das Umland.

Und außerdem ein "Ableger vom Miniatur-Wunderland" :

 

San G. hat uns sehr gut gefallen. Ein kleines mittelalterliches Städtchen mit großer Geschichte und wunderschönen Bauwerken. Bevor wir gemütlich zurück zur Bushaltestelle gehen, gibt es noch einen kleinen Imbiss mit toskanischen Leckereien und eine kleine Stippvisite in einen Keramikladen mit exorbitanten Preisen.  Am Nachmittag sind wir wieder auf dem Campingplatz. Morgen geht es weiter - wieder ans Meer.

Weiter geht es mit dem 4. Teil