20.10.2020

 

Wolfenbüttel - nicht nur die Lessing-Stadt, sondern auch seit 1878 die Heimat vom Kräuterlikör Jägermeister.

 

Nur 60 km von unserem Zuhause entfernt und, schon fast peinlich, noch nie wirklich angesehen. Ja, schon oft durchgefahren, mal Termine wahrgenommen oder auch mal Essen gewesen .... das war's. Aber nun haben wir uns dieses tolle Städtchen angesehen. Absolut sehenswert!

Wolfenbüttel hat sogar einen schönen Womo-Stellplatz am Stadtbad Okeraue. Diesen haben wir allerdings nicht genutzt, sondern uns auf einen der vielen Plätze für die Besucher des Bades gestellt.

 

Von hier aus haben wir unsere kleine Besichtigungstour gestartet. Zuerst ging es Richtung Stadtgraben mit dem niedlichen Schwanenhaus und dem alten Wasserturm aus dem Jahre 1893.

 

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Als nächstes kamen wir zur ev. Kirche St. Trinitatis, entstanden zwischen 1716 bis 1722, am Landeshuter Platz.

Am Stadtmarkt haben wir uns dann erst mal einen Kaffee und einen super Käsekuchen im Stadtcafe gegönnt. Sehr zu empfehlen, toller Service.

Danach kamen wir zum Rathaus mit dem Ratskeller und der Statue von Herzog August, ein wunderschönes Ensemble. Der gesamte Rathauskomplex, der die West- und Nordseite des Stadtmarktes umfasst, entstand im 15. Jahrhundert aus ehemaligen Bürgerhäusern, die vom Rat der Stadt erworben wurden.

"Klein Venedig"

von der Okerbrücke an Eingang zur Stobenstraße. Der Rest einer der wenigen erhaltenen Grachten, von denen die Stadt planmäßig durchzogen war. Und außerdem die Schünemannsche Mühle.

 Das Schloss Wolfenbüttel ist das zweitgrößte erhaltene Schloss in Niedersachsen. Die ausgedehnte Vierflügelanlage des ursprünglichen Wasserschlosses diente den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg von 1283 bis 1754 als Wolfenbütteler Residenz. Durch Angriffe und Belagerungen wurde das Schloss mehrmals zerstört. Das Aussehen des Schlosses änderte sich auch nach zahlreichen Um- und Anbauten mehrmals. Heute wird das Schloss von dem Gymnasium im Schloss Wolfenbüttel, der Bundesakademie für kulturelle Bildung und dem Schlossmuseum genutzt.

Das herzogliche Residenzschloss der Welfen war mehr als drei Jahrhunderte (1432–1754) eines der wichtigsten politischen und kulturellen Zentren Norddeutschlands.

Wolfenbüttel hat eine über 400 Jahre alte Theatertradition. Im 16. Jahrhundert gründete Herzog Heinrich Julius in Schlossräumen das erste stehende Theater Deutschlands. Zu dieser Zeit gab es in Deutschland noch keine festen Theater. Die regelmäßig auftretende Theatergruppe mit englischen Berufsschauspielern brachte Heinrich-Julius und der Stadt Wolfenbüttel den Ruf ein, Begründer des deutschen Theaters zu sein.

 

Das Kleine Schloss in Wolfenbüttel, auch Bevernsches Schloss genannt, ist ein Barockbauwerk, das sich unmittelbar neben dem Schloss Wolfenbüttel am dortigen Schlossplatz befindet. Die Errichtung des Gebäudes datiert auf das Jahr 1643.

 

Das Lessinghaus -  im Stil eines spätbarocken französischen Parkschlösschens erbaute Hofbeamtenhaus diente Gotthold Ephraim Lessing ab 1777 bis zu seinem Tode 1781 als Wohnhaus, in dem er lebte und arbeitete. Schon kurz nach dem Einzug verstarb seine Frau Eva König und ihr gemeinsames Kind. In ihrem Sterbezimmer richtete er sich sein Arbeitszimmer ein und schrieb hier unter anderem »Nathan der Weise«. Heute erinnert das in diesem Haus geschaffene Literaturmuseum an einen der größten deutschen Dichter und daran, dass in diesen Räumen Werke höchsten literarischen Ranges entstanden sind.

Die Herzog August Bibliothek , auch bekannt unter dem Namen Bibliotheca Augusta – ist eine international bekannte Bibliothek. Wegen ihres bedeutenden Altbestands aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit ist sie wichtige Forschungsstätte für die Kultur dieser Zeit. 

Das Hauptgebäude wurde 1572 gegründet. Bestand rund 1.000.000 Medieneinheiten.

 

 

Zeughaus

Errichtet in den Jahren 1613-1617 vom Herzoglichen Baumeister Paul Francke, diente es seinerzeit als Waffenarsenal und Kaserne. Hier lagerten die größten Geschütze Deutschlands.

1974 wurde das Zeughaus von der Herzog-August-Bibliothek übernommen und restauriert. Es dient heute als Forschungsbibliotkek.

Proviantboden - Gleich neben dem Zeughaus, auf der Nordseite, der Proviantboden oder auch Magazinhaus genannt. Er wurde um 1660 von Herzog August d. J. für die erweiterten Bedürfnisse der fürstlichen Hofhaltung und Festung errichtet.

Es ist das größte Fachwerkgebäude Niedersachsens und war ursprünglich noch ca. 10 m länger. Im 19. Jahrhundert erhielt es einen neuen steinernen Unterbau und wurde dabei verkürzt. Heute gehört es ebenfalls zur Herzog-August-Bibliothek.

 

Und auch das hat uns gefallen

 

Und außerdem haben wir uns noch das "Schmale Haus" angesehen. Es wurde im Jahr 1751 in einer ehemaligen Brandgasse errichtet. In dem engen Durchgang wurden früher Leder-Eimer mit Löschwasser von dem nahegelegenen Fluß „Oker“ zu brennenden Fachwerkhäusern eilig hindurch getragen. Jetzt fügt sich das schmale Haus zwischen den etwas älteren Nachbarhäusern harmonisch ein.  

Es ist das schmalste Haus in Wolfenbüttel und auch über die Landesgrenzen hinaus eine Besonderheit. Die Breite zur Straße beträgt 2,20m und zur Gartenseite 3,50m. Mit über 100m² Wohnfläche hat es überraschend großzügige Räumlichkeiten, die man von Außen kaum erahnen kann. Der 80m² idyllische Garten ist eine wahre Oase mitten in der Stadt!

Und zum Schluß

Die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis (kurz: Hauptkirche) zu Wolfenbüttel ist der erste bedeutende protestantische Großkirchenbau der Welt. Die Kirche wird manchmal auch als Marienkirche bezeichnet, was allerdings der Name der Vorgängerkirche war; Beatae Mariae Virginis bedeutet: „der seligen Jungfrau Maria“. Der Bau wurde von Herzog Heinrich Julius in Auftrag gegeben und 1608–1624 ausgeführt. Die Marienkirche ist die Hauptkirche der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche. 

 

Leider keine Öffnungszeit, als wir dort eintrafen.

 

Fazit: Absolut sehenswert! Wir wollen bald mal wieder herkommen - ist ja fast ein Heimspiel. Denn alles haben wir bei weitem noch nicht gesehen. Vor allem natürlich die Hauptkirche von innen.