Der Pilgerspruch zum Harzer Klosterwanderweg:

Den Tag heute
habe ich für mich reserviert.
Nichts wartet auf mich und 
niemand außer mir.

Alle Termine sind abgesagt,

und ich freue mich auf meinen
Besuch bei mir.

Ganz behutsam gehe 
ich um mit mir.

Pilgern - Ein erster Versuch

 

Eigentlich gehört das Thema nicht hierher. Es hat weder etwas mit einer Wohnmobilreise zu tun und auch die sonst üblichen Protagonisten fehlen. Aber es hat was mit individuellem Reisen zu tun .... 

 

Spätestens seit unserer ersten Reise nach Spanien schwirrte mir das Pilgern immer wieder durch den Kopf. Klar war allerdings von Anfang an, dass es nicht der klassische Pilgerweg "Camino de Francés " sein sollte, der sogenannte Jakobsweg von Frankreich/Pyrenäen nach Santiago de Compostela in Nordspanien (800 km) zum Grab des Apostels Jakobus. 

 

Nein, es gibt ganz viele Pilgerwege in unserem schönen Deutschland. Manchmal sind es historische Pilgerwege, aber es wurden auch neue geschaffen oder wiederbelebt. Oft sind es auch frühere Handelswege. Aber fast alle haben eines gemeinsam. Sie sind in irgendeiner Weise mit anderen Pilgerwegen vernetzt und letztlich führen alle nach Santiago de Compostela. Denn früher sind die Pilger von ihrer Haustür aus gestartet und konnten sich nicht bequem in einen Flieger oder in die Bahn setzen, um zu einem bestimmten Ausgangspunkt zu gelangen. Und so ist ein landesweites Netz unterschiedlichster Pilgerwege entstanden.

 

Und auf fast allen Wegen findet sich die Pilgermuschel.

 

Als kleiner Einstieg haben wir uns den Harzer Klosterwanderweg ausgesucht. Er ist insgesamt 94 km lang - von Quedlinburg nach Goslar. Wir haben uns ein Teilstück von Ilsenburg nach Goslar zusammengestellt und

dafür 4 Tage vorgesehen.

 

Anfang September war es dann soweit.  Freundin Lilly und ich starteten zu unserem kleinen Abenteuer. Wir freuten uns wie Bolle und waren auch ein wenig aufgeregt. 

 

Lilly hat unsere kleine Tour professionell ausgearbeitet - einfach super! Egal ob Zugtickets, Unterkünfte oder sonst wertvolle Informationen - es blieben praktisch keine Fragen offen.

 

Wir fuhren mit der Bahn von Wolfsburg nach Ilsenburg (mit Umsteigen natürlich). Und hier ging es los.

           

"Mach dich auf!" sagt mir Gott. Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

Lilly und Rosi
Lilly und Rosi

 

01.09.2020

 

Unsere erste Etappe - Ilsenburg nach Kloster Drübeck.

 

Spaziergang durch Ilsenburg, kleine Kaffeepause und Besichtigung der Marienkirche in Ilsenburg und des Klosters Ilsenburg. 

Dieses Wege-Logo wird uns die nächsten Tage begleiten.
Dieses Wege-Logo wird uns die nächsten Tage begleiten.

 

 

Bilder zum Vergrößern einfach anklicken

 

Klosterkirche St. Peter und Paul zu Ilsenburg, gegründet um 1018.  Sie birgt einmalige Fragmente eines Gipsestrichs aus dem 12. Jahrhundert.

 

Wir setzten unsere Tour fort und wanderten durch eine wunderschöne Landschaft zum Kloster Drübeck. An einem kleinen See (Rösekenteich) blühten sogar noch Seerosen und hier fanden wir auch die erste Engelsbank. Auf unserem weiteren Weg werden wir noch weitere Engelsbänke finden. Jede hat einen eigenen Sinn-Spruch. Schließlich wollen wir nicht nur wandern, sondern auch den spirituellen Sinn des Pilgerns erspüren.

 

Weiter geht es zum Kloster Drübeck im Ortsteil Ilsenburg/Drübeck. Gegen 16.30 Uhr sind wir vor Ort. Hier 

in der Tagungs- und Begegnungsstätte Evangelisches Zentrum Kloster Drübeck haben wir uns Zimmer reserviert.

 Wir melden uns an der Rezeption an, erhalten alle notwendigen Informationen und beziehen unsere Zimmer im Eva Heßler Haus. Nach einer kurzen Pause besichtigen wir erst einmal den riesigen Kloster-Komplex. Es gibt viel anzusehen. 

 

Hervorzuheben ist natürlich die Klosterkirche St. Vitus aus dem 10./11. Jahrhundert und die schönen Gärten .

 

Auf der Homepage des Klosters gibt es viel Interessantes nachzulesen.

 

Nach unserer Besichtigungstour gab es noch ein weiteres Highlight:  eine kleine Abendandacht in der Klosterkirche. Das war ein ganz besonderes Erlebnis an diesem, unserem ersten Tag.

 

Als Abschluss des Tages gab es ein leckeres Abendessen aus der Klosterküche und dann beendeten wir auch schon unseren ersten Tag - wir waren rechtschaffend müde . 

 

Unsere Zimmer waren zweckmäßig, sauber und auch ein bisschen an das Klosterleben angepasst - es gab kein TV oder Radio. Aber dafür waren wir eh zu müde :) 

 

 

Fortsetzung 2. Tag