Ankunft in Palermo - San Vito lo Capo - Erice - Salinen Trapani - Ausgrabungsstätte Selinunte

 

08.12.2022

 

Gegen 15 Uhr waren wir an Land. Nun hieß es, irgendwie durch Palermo durchzukommen. Ursprünglich hatten wir die Idee, in Palermo zu bleiben und die Stadt anzusehen. Das haben wir aus verschiedenen Gründen verworfen. Wir zogen es vor, nach der langen Anreise erst mal ein bisschen Landschaft zu genießen. Palermo werden wir dann halt zum Ende unserer Reise nochmal anfahren.

 

Als Zwischenstopp haben wir uns den Stellplatz Area Attrezzata Camper Play Time in Castellammare del Golfo ausgesucht. Von Palermo ca. 60 km entfernt. Ein recht einfacher Platz, direkt an der Straße gelegen, aber für uns hat es mehr als gereicht, eine tolle Aussicht auf das Meer und ein überaus freundlicher Empfang einer netten älteren Dame. 

 

Den Tag haben wir heute frühzeitig beendet. Wir merkten den fehlenden Schlaf der vorigen Nacht.

 

Gefahrene km 60 / Stellplatzkosten incl. Strom 13,00 €.

Bilder zum Vergrössern einfach anklicken

09.12.2022 - 12.12.2022

 

Die Nacht war ruhig, wir haben unseren versäumten Schlaf der letzten Nacht nachgeholt und heute heißt unser Ziel San Vito lo Capo, gelegen an der westlichen Spitze des Golfs von Castellammare. Der Ort  gehört zur Provinz Trapani und liegt auf einer kleinen Halbinsel am Fuße des Monte Monaco.

 

Nach einer herzlichen Verabschiedung von La Signora fahren wir durch den Ort Castellammare und kommen automatisch zu einem beeindruckenden Aussichtspunkt. Der gesamte Ort, die Hafenanlage und der Golf liegen vor dem Betrachter.

 

Nach ca. 40 km sind wir am Ziel, dem ACSI-Campingplatz "El Bahira". Bei der Zufahrt ist Vorsicht geboten, der ca. 2 km lange Weg ist schmal, unbefestigter Rand und stellenweise schlecht einsehbar - aber trotzdem auch für größere Womos machbar. 

 

Den Platz konnten wir uns aussuchen, es sind nur wenige Plätze belegt. Unser erster Eindruck ist positiv.

 

Ankommen, Einrichten, Kaffeetrinken. Wir wollen hier einige Tage bleiben. Schau'n wir mal. 

 

Nach einer kleinen Pause starten wir zu unserer Besichtigungstour. Der CP hat einen direkten Zugang zum Meer, allerdings keinen Strand.

Weiterhin hat der CP einen liebevoll angelegten Botanischen Garten, überhaupt gibt es auf dem gesamten Platz unzählige Palmen, Kakteen und sonstige Pflanzen. Einfach schön. 

 

Das Wetter ist durchwachsen. Sonne, Wolken, Regen, Sturm - von allem etwas. Aber, und das ist für uns ausschlaggebend, die Temperaturen sind meist im zweistelligen Bereich. Was will man mehr - bei uns zuhause hat es leicht geschneit und beträchtliche Minusgrade sind vorhergesagt.

 

Wir verbringen hier schöne Tage mit Nichtstun, Relaxen, Spazierengehen. Peter macht seine ersten Biketouren, fährt in den Ort, um fehlende Lebensmittel zu besorgen und ich mache meine erste kleinere Wanderung. 

 

Nachfolgend unsere Eindrücke von diesen geruhsamen Tagen.

 

 

Der Biker unterwegs

 

Sonntagsspaziergang bei schönem Wetter

 

Kleine Wanderung - allein unterwegs

Und außerdem Impressionen vom Campingplatz. Es gibt dort auch eine Climbing-Area

 

 

Dieser Campingplatz hat uns gut gefallen. Im Umfeld des CP gibt es viel Natur und man kann sehr gut mit dem Rad und zu Fuß unterwegs sein. Der Ort San Vito liegt ungefähr 3 km entfernt. 

 

Kosten: Der ACSI-Platz war eigentlich mit 18,00 € ausgewiesen. Bezahlt haben wir 16,00 € pro Tag.

 

 

Dienstag, 12.12.2022

 

Wir haben keinen weiten Weg. Wir wollen auf die andere Seite der Halbinsel, näher an den Ort San Vito lo Capo. Hier gibt es den Campingplatz La Pineta. Dieser Platz liegt nur halb so schön, die Plätze sind fast ausschließlich unter einem dichten Baumbestand angeordnet, was bei heißen Temperaturen sicher angenehm ist. Antennenempfang hat man da allerdings nicht. Uns hat der Platz nicht so gut gefallen. Positiv war allerdings, dass man fußläufig gut in den Ort und an den absoluten Traumstrand kam. Die Sanitärverhältnisse sind akzeptabel.

 

Kosten mit ACSI p.T. 18,00 €

 

Bilder vom Campingplatz

Die Festungskirche in San Vito lo Capo (Chiesa Fortezza) aus dem 18.  Jahrhundert

 

Hafenanlage mit Leuchtturm

 

Und  dann der wirklich schöne Strand in San Vito lo Capo. Wenn die Sonne scheint, bildet die Farbe des Meeres ein wunderschönen Kontrast zum weißen Sandstrand und dem in Hintergrund  aufragenden 352 m hohen Monte Monaco.

 

Donnerstag, 15.12.2022

 

Wir verlassen nun endgültig die Halbinsel im äußersten Nordwesten und fahren Richtung Trapani. Unser neues Ziel ist der mittelalterliche Ort Erice, gelegen auf dem Berg Monte Erice in 750 m Höhe. Der Ort geht bereits zurück bis in die Antike und hat eine wechselvolle Geschichte. In der Spätantike wurde die Stadt verlassen. Zeitweise war sie von den Arabern besetzt. Die Normannen besiedelten die Stadt im 12. Jahrhundert neu unter dem Namen Monte S. Giuliano und errichteten hier ein Kastell sowie die Stadttore. Im Mittelalter erblühte die Stadt, Kirchen und Klöster wurden gebaut. Erst 1934 erhielt die Stadt ihren heutigen Namen Erice. 

 

Heute ist der Ort ein beliebter Touristenort. 

 

 Die Anfahrt würde jeden Motorradfahrer begeistern.

 Und der tolle Blick während der Auffahrt

 

Impressionen von unserem Spaziergang durch den kleinen Ort, weihnachtlich geschmückt.

 

Ein sehenswertes mittelalterliches Städtchen, das uns gut gefallen hat. Morgen früh wollen wir uns noch die Kirche ansehen, die leider bereits geschlossen hatte.

 

Übernachtet haben wir ca. 1,5 km unterhalb des großen Parkplatzes bei der Anlage "Quartiere Spagniolo". Von hier aus hat man noch mal einen wirklich schönen Blick auf den Golf und Trapani.

 

Das Spanische Viertel stammt aus dem 17. Jahrhundert. Es galt die Verpflichtung, den spanischen Soldaten Kost und Logis anzubieten, jedoch wollten die Einwohner von Erice die Spanier auf Abstand halten. Daher wurde diese Kaserne außerhalb der Stadt errichtet.

 

 

 

Eigentlich dachten wir, wir hätten unseren Übernachtungsplatz gut gewählt. Leider mussten wir mitten in der Nacht feststellen, dass dem nicht so war. Aufkommender heftiger Sturm ließ das Womo extrem schaukeln  und sich schütteln, so dass wir es tatsächlich mit der Angst zu tun bekamen, denn wir standen gewissermaßen am Abgrund. Es gab zwar einen altersschwachen Holzzaun, aber der war wenig vertrauenerweckend. Kurzerhand sicherten wir herumstehende Gegenstände und suchten uns etwas zurückliegend mehr zum Wald hin ein ruhigeres Plätzchen. Hier merkte man kaum was von dem Sturm. Das war mal wieder ein abenteuerliches Zwischenspiel.

 

Gefahrene km bis Erice 60 km

 

 

 

Freitag, 16.12.2022

 

Gut, dass wir gestern von der tollen Aussicht so viele Bilder gemacht haben - heute morgen war es sehr neblig. Nach dem Frühstück fuhren wir zurück auf den großen Parkplatz vor dem mittelalterlichen Porta Trapani (Stadttor) und besuchten noch die absolut eindrucksvolle Mutterkirche Santa Maria Assunta (Chiessa Madre). Die Ursprünge dieser Kirche gehen zurück bis in das Jahr 1312, allerdings stürzte die Kirche 1853 ein. Der Wiederaufbau des Mittelschiffes erfolgte ganz im Stil der damaligen Neugotik.

 

 

Nun heißt unser neues Ziel die Salinen von Trapani. 

 

Zwischen Trapani und Marsala erstreckt sich die einzigartige Landschaft aus Salinen mit rund 200 markanten Salzmühlen – das Naturschutzgebiet Riserva naturale integrale Saline di Trapani e Paceco. 1995 gegründet, erstreckt es sich über 987 Hektar und besteht aus zwei Zonen. Die Salinen rund um Trapani sind eines der letzten wenigen Feuchtgebiete der europäische Zugvögel, bevor sie ihren Weiterflug nach Afrika antreten.

 

Das Salz wurde schon vor 3000 Jahre als das "weiße Gold" bezeichnet. Wer darüber noch mehr nachlesen möchte:

 

Das hat uns hier sehr gut gefallen. Schade war, dass das Salzmuseum leider geschlossen hatte. Wir haben für 1,00 €/p.P. den Rundgang durch die Felder gemacht und konnten einen kleinen Eindruck gewinnen. Am Ende habe ich mir noch ein sehr intensives Salz mit getrockneten schwarzen Oliven gegönnt.

 

Nun wollen wir noch die paar km bis nach Marsala fahren. Hier haben wir uns den ACSI-CP " Lilybeo Village" ausgesucht. Wir waren angenehm überrascht. Ein sehr gepflegtes Gelände mit vielen liebevollen Details, alles gemanagt von einem älteren Ehepaar. Auch die Sanitäranlagen sind prima.

 

Der Campingplatz liegt etwas außerhalb an einer vielbefahrenen Straße. Wirklich gute Möglichkeiten zum Spazierengehen und zum Hundegang gab es leider nicht. Nur 100 m entfernt sogar die Bushaltestelle nach Marsala. Das Städtchen hätten wir uns gerne angesehen. Doch die Abfahrtzeiten am Wochenende waren so ungünstig, dass wir stattdessen einen gemütlichen Ruhetag eingelegt haben und Sonntagmorgen unser nächstes Ziel anfahren. 

 

Hier einige Impressionen vom Campingplatz:

 

 

 

Kosten CP p.T. 22,00 € (incl. Hund und Kurtaxe)

gefahrene 65 km

 

Sonntag, 18.12.2022

Abfahrt von Marsala. Unser neues Ziel heißt Selinunte

Aber bevor wir dort ankommen, liegt auf unserer Strecke das schöne Städtchen Mazara del Vallo.

Einen Parkplatz finden wir direkt an der sehr schönen und auch sehr langen Promenade.

Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde Mazara del Vallo von Phöniziern gegründet und war der Hafen von Selinunt. Nach dem Ersten Punischen Krieg übernahmen die Römer Mazara. Danach verfiel die Stadt. Erst mit den Arabern, die Mazara del Vallo im Jahre 827 eroberten, gewann die Stadt wieder an Bedeutung und wurde Hauptstadt der Region Val di Mazara. 1072 übernahmen die Normannen die Herrschaft. Roger I. richtete hier seinen Regierungssitz ein und 1093 wurde Mazara del Vallo Bischofssitz. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde der islamische Stadtkern mit barocken Bauten ergänzt.

 

Die Piazza della Repubblica bildet den Mittelpunkt der Stadt mit schönen barocken Gebäuden. Hier haben wir auch sehr schön draußen sitzen und einen Cappucino genießen können.

 

Von der wunderschönen Innenausstattung der Kathedrale gibt es leider keine Bilder, es fand gerade ein Gottesdienst statt.

 

Bei schönstem Wetter hat uns dieses Städtchen sehr gut gefallen. 

 

Nun geht es weiter nach Selinunt.

 

Selinunt (altgriechisch Σελινοῦς Selinous, lateinisch Selinūs und Selinuntum, italienisch Selinunte) ist eine archäologische Fundstätte im süditalienischen Freien Gemeindekonsortium Trapani auf Sizilien. Die Fundstätte befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Castelvetrano.

Die ausgedehnte Fundstätte besteht vornehmlich aus den Überresten der alten griechischen Stadt Selinus, die in der Antike zu den wichtigsten Poleis Siziliens zählte.

Der riesige Archäologische Park mit eigenem Parkplatz ist gut anzufahren. Da es aber schon recht spät ist, wollen wir gleich morgen Vormittag unsere Besichtigungstour starten. Ein Übernachten auf dem Gelände ist nicht möglich, mit Schließung der Anlage ist die gesamte Anlage nicht mehr zugänglich.

 

Guter Rat ist teuer, einen passenden Übernachtungsplatz zu finden. Mehr durch Zufall kommen wir an dem ACSI-CP Helios Camping in Triscina, ca. 3 km vom Park entfernt, vorbei. Laut ACSI-Buch öffnet der Platz erst im März, allerdings stand das Tor auf. Man glaubt es kaum, dort residiert ein deutscher Dauercamper alleine auf dem Platz. Auf Befragen informiert er darüber, dass man gerne übernachten könne, der Besitzer komme abends immer vorbei zum Kassieren. So ein Angebot lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Wir standen hier gut und haben dem Besitzer wunschgemäß 20,00 € gegeben (ohne Registrierung unserer Daten und wohl eine kleine Nebeneinnahme).

 

Montag, 19.12.2022

 

Wir sind schnell wieder vor Ort und starten gegen 10 Uhr mit unserer Besichtigungstour. Strahlend blauer Himmel und die Sonne lacht.

 

Eintritt 8,00 € p.P. 

eine Übersichtskarte für 3,00 € haben wir uns auch noch gegönnt

Benny durfte mit rein (sonst hätten wir es auch nicht gemacht)

 

Wir haben unzählige Bilder gemacht - hier als Slideshow zu betrachten. Sorry, wenn das eine oder andere Motiv mehrfach dabei ist .... ich denke, man kann sich auch als Außenstehender ein gutes Bild machen.

 

 

Fast 3,5 Stunden sind wir durch den riesigen Park gelaufen. Alles haben wir uns leider nicht ansehen können, aber wir haben uns einen guten Überblick verschaffen können. Es war sehr interessant und sehr beeindruckend. Das Wetter war ideal, man mag sich aber eine Besichtigung bei höheren Temperaturen nicht vorstellen.

 

Am Ende haben wir uns noch das kleine Museum mit vielen Ausgrabungsstücken angesehen. Auch wurde das damalige Leben sehr anschaulich aufgezeigt.

 

Uns hat das Eintauchen in die Geschichte sehr gut gefallen.

 

Nach einer kleinen Kaffeepause ist es bereits früher Nachmittag. Ein paar Km wollen wir noch fahren. 

Als Übernachtungsplatz haben wir uns den Stellplatz/Hafenparkplatz in Scicca ausgesucht. Das sind noch ca. 40 km. Als wir ankamen, waren bereits andere, überwiegend italienische, Wohnmobile vor Ort. Viel möchten wir hier nicht mehr unternehmen. Wir sind heute genug gelaufen. Nur wenige Schritte entfernt gibt es einen kleinen Supermarkt, bei dem wir uns noch ein paar Leckereien für das Abendessen besorgen. Noch ein kleiner Hundegang und dann ist es auch schon dunkel.