29.04.2022

 

Eine unruhige Nacht, die Blase macht sich bemerkbar und die Knochen sind noch ein bisschen lahm :)

Aber nach dem tollen Frühstück im Wintergarten der Villa sieht die Welt schon wieder anders aus. Unsere letzte Etappe wird uns nach Quedlinburg führen. 

 

Aber zunächst laufen wir erst einmal wieder Richtung Kloster Wendhusen und dann lange Zeit entlang der Bode. Links von uns eröffnet sich die nördliche Teufelsmauer (Königstein), aber unser Weg führt uns weiter entlang der Bode bis zum Örtchen Neinstedt mit einem besonders schönen Gebäude, in dem die Evangelische Stiftung ihren Sitz hat. 

 

 

Von hier aus geht es weiter zum Ort Stecklenberg. Hier entscheiden wir uns kurzfristig, für die restliche Strecke nach Quedlinburg den Bus zu nehmen, um dann noch genügend Zeit in Quedlinburg verbringen zu können. Außerdem macht sich die Blase unangenehm bemerkbar.

..... Tja, morgen ist Walpurgisnacht !
..... Tja, morgen ist Walpurgisnacht !

 

Angekommen in Quedlinburg am Bahnhof geht es nochmal knapp 2 km zu unserer Unterkunft, Hotel Domschatz.

 

Ankommen, ein bisschen relaxen und dann geht es auch gleich wieder los. 

 

Die Welterbestadt Quedlinburg wird überragt vom Stiftsberg. Hier erhebt sich  neben der Stiftkirche St. Servatius das Quedlinburger Schloss. In seinen Räumen ist das Städtische Museum der Welterbestadt untergebracht. Es bietet einen Überblick über die Entwicklung der Region, des Stifts und der Stadt, beginnend mit der Ur- und Frühgeschichte. In dem Schlossgebäude befindet sich mit den im Kellergeschoss erhaltenen ottonischen Gewölben aus dem 10. Jahrhundert nicht nur die älteste Profanarchitektur Sachsen-Anhalts, sondern es erlaubt auch eine Zeitreise durch die Jahrhunderte von den Ursprüngen des Damenstiftes (936) über die Prunkgemächer im Obergeschoss bis zu seiner Auflösung im Jahre 1803.

Derzeit wird der Damenstift fleißig umgebaut und neugestaltet. Das Schlossmuseum ist deswegen geschlossen.

 

Trotz Großbaustelle können wir uns aber wenigstens die Stiftskirche/Dom St. Servatius ansehen. 

Der Aufstieg bietet eine schöne Aussicht über die Stadt und oben freuen wir uns über die so schön angelegte Gartenanlage.

Der Domschatz und die Grabkammer durften leider nicht fotografiert werden.

Danach ging es über Schlossberg und Finkenherd weiter in die Altstadt. 

Am Schlossberg befindet sich das Klopstockhaus. Das Geburtshaus des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) wurde etwa um 1560 unterhalb des Quedlinburger Burgberges erbaut und ist eines der zahlreichen Architekturdenkmale.  Bereits 1899 wurde hier das erste Museum der Stadt eingerichtet. Seit dem vermittelt das Klopstockhaus einen Eindruck vom Leben und Werk des Dichters.

Aber auch über weitere berühmte Persönlichkeiten kann man sich dort in einer Dauerausstellung  umfangreich informieren. So zum Beispiel über den Wegbereiter der Sportpädagogik Johann Christoph Friedrich GutsMuths und der ersten promovierten Ärztin Deutschlands, Dorothea Christiana Erxleben. 

Direkt neben dem Klopstockhaus gibt es ein außergewöhnliches Cafe - das Käsekuchenhaus. Ein Eldorado für Käsekuchen-Fans.

Ein Stückchen weiter, am Finkenherd, befindet sich das Senfhaus. Selten habe ich soviel verschiedene Senfsorten und andere Köstlichkeiten gesehen. 

 

Am Marktplatz gibt es weitere viele schöne Fachwerkhäuser und das herausragende Rathaus. Das unter Denkmalschutz stehende zweigeschossige gotische Gebäude ist eines der ältesten Rathäuser in Mitteldeutschland und geht in seinem Kern bis auf den Anfang des 14. Jahrhunderts zurück. Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1310 überliefert. Der Bau des Rathauses erfolgte am Kreuzungspunkt zweier Handelsstraßen. Links vom Rathausportal steht der Quedlinburger Roland, der erstmals 1460 erwähnt wurde.

 

Das war heute ein langer Tag. Nun gibt es noch ein ganz wunderbares Essen im Ristorante "Pasta Mia" direkt am Marktplatz. Das Besondere: hier gibt es auch südtiroler Spezialitäten. Können wir sehr empfehlen.

Und nun geht es nur noch zurück in unserer Hotel. Morgen ist schon unser letzter Tag.

 

Marktplatz und Rathaus mit Roland

 

30.04.2022

 

Samstag, unser letzter Tag. Heute wollen wir nochmal an einer Stadttour mit dem Quedlinburger Bimmelbähnchen teilnehmen. Dauer ca. 45 Minuten. Aber zunächst gibt es ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, ein letztes Mal die Rucksäcke packen und dann ging es wieder in die Altstadt. 

Die Bahn startet direkt am Rathaus. 

 

 

 

Die Fahrt mit der Bahn und die Moderation durch den Fahrer war wirklich sehr interessant. Man hat nochmal eine Menge Infos erhalten und die eine oder andere "Ecke" hatten wir zu Fuß noch gar nicht gesehen.

 

Nach soviel Input brauchten wir erst einmal einen Kaffee. Zielstrebig gingen wir zum Baumkuchencafe, das wir gestern schon entdeckt hatten. Können wir sehr empfehlen.

 Nach dieser genußvollen Pause ist unser nächstes Ziel die Evangelische Marktkirsche St. Benedikti. Ihre Geschichte geht zurück bis ins Jahr 1173, in dem sie geweiht wurde. 

 

Und nun gibt es noch eine kleine Wanderung zum Bahnhof. Am frühen Nachmittag wollen wir über Magdeburg die Heimreise antreten. Auf unserem Weg zum Bahnhof noch einige Impressionen rechts und links des Weges:

Das also war sie, unsere 2. Pilgertour. Dieses Mal ein bisschen länger und auch etwas anspruchsvoller. Es war eine gute Mischung zwischen Wanderung und Besichtigung - und wahrlich, wir haben viel gesehen. Wiederum haben wir festgestellt, dass die einzelne Wanderetappe 15 km nicht überschreiten sollte. Denn es kommen immer noch weitere km hinzu, wie z.B. die ausgiebigen Besichtigungen und die Wege zur Unterkunft. Und leider, es muss wieder mal gesagt werden, war die Wegführung bzw. die Beschilderung nicht immer eindeutig und wir mussten auch mal einen eingeschlagenen Weg zurück gehen. Das ist dann besonders ärgerlich. Und allein mit der etwas blumig geschriebenen Streckenbeschreibung wären wir bestimmt nicht immer an unser Ziel gekommen. Da verlasse ich mich zumindest schon mal gerne auch auf Google Maps ....

 

Freundin Lilly hat wieder eine super Planung gemacht und mit unseren Unterkünften ein sicheres Händchen bewiesen. Wir waren jedenfalls sehr zufrieden.

 

Wie schon am Anfang geschrieben, war es sehr ärgerlich, dass viele Kirchen geschlossen hatten. Das hat uns bei unserer 1. Tour besser gefallen. Und leider gab es eigentlich auf unserer ganzen Strecke keine Einkehrmöglichkeit am Wegesrand (Wernigerode und Quedlinburg ausgenommen).

 

Wir sind jedenfalls sehr stolz auf unsere Leistung - alles in allem sind wir 70 km zu Fuß unterwegs gewesen. Und man muss hier natürlich Alter und auch gesundheitliche Beeinträchtigungen berücksichtigen.

 

Und wir haben festgestellt, dass wir ein ganz gutes Team sind, gut aufeinander eingespielt und daher, wie sollte es auch anders sein, wird eine weitere Pilgerreise geplant. Ideen und Pilgerwege gibt es reichlich.