Pilgern auf dem Sigwardsweg

1. Tag Besichtigung Minden

 

12.06.2023

 

Endlich geht es los. Die Rucksäcke sind gepackt und wir sind sehr gespannt, was uns dieses Jahr erwarten wird.

 

Mit dem Zug geht es von Wolfsburg nach Hannover und von dort nach Minden. Die Unterkunft ist gut gewählt, nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt befindet sich unser Hotel "Kronprinz". Für's Einchecken ist es noch ein bisschen früh, aber unsere Rucksäcke dürfen wir schon mal unterstellen. Sehr "befreit" kann nun unsere Besichtigungstour durch Minden starten.

Vorbei am Denkmal "Großer Kurfürst" und über die Weserbrücke (Kaiserstraße) sind wir schnell im Zentrum. Nach einem Kaffee auf dem Marktplatz starten wir unseren Rundgang. 

 

Wir bummeln durch die Mindener ( untere) Altstadt mit seinen hübschen Fachwerkhäusern, den schmucken Kaufmanns- und Adelshäuser aus dem 16. Jahrhundert und durchleben eine Zeitreise. Die  Altstadt wird besonders durch den Dom im romanischen und gotischen Stil geprägt.

 

Nachfolgend unsere Impressionen:

Die Mitte des Bistums Minden und der Stadt war und ist der DOM. Das heutige Gotteshaus reicht mit den romanischen Bauteilen bis ins 11., mit den frühgotischen bis ins 13. Jahrhundert zurück.

Theater (erbaut 1906-1908) und altes Proviantmagazin, erbaut 1835/36

 

Über die sogenannte Martini-Treppe gelangt man in die obere Altstadt. Hier befindet sich das Schnurrviertel, ganz bezaubernd, hier wird man in eine andere Zeit zurückversetzt. Schmale Gässchen,  kleine verwinkelte Fachwerkhäuschen, traditionelles altes Handwerk,  und die Katzen haben hier ihre besondere Geschichte. 

im Schnurrviertel befinden sich u.a. auch die Alte Synagoge, das Hanse-Haus und die Petri-Kirche

Die Marienkirche aus dem 11. Jahrhundert und direkt davor ein kleiner Weinberg mitten in Minden, sieht man auch nicht alle Tage

 

Das war heute ein ereignisreicher Tag. Nach einem leckeren Abendessen geht es in unsere Unterkunft. Hier heißt es nur noch Auspacken, Füße hochlegen und auf Morgen gespannt sein.

 

 

2. Tag von Minden nach Porta-Westfalica

 

13.06.2023

 

Nach einem sehr guten Frühstück und bei schönstem Wetter starten wir unsere 1. Etappe.

Zunächst geht es zum Parkplatz "Kanzlersweide" (kleiner Hinweis am Rande, hier gibt es auch einen großen Womo-Stellplatz) und dann über die Fußgängerbrücke "Glacisbrücke". Bereits hier hat man das Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Blick. Entlang der Weser in südliche Richtung erreichen wir nach ca. 6 km den Ort Barkhausen.

 

Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Dorfkirche in Barkhausen

An diesem schönen Ort mit der wunderbaren Blumenwiese und der historischen Kirche haben wir uns noch eine kleine Pause gegönnt, eh wir uns an den Aufstieg zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal aufmachen.

Es ging steil bergan, aber oben beim Denkmal angekommen, wurden wir mit einem tollen Ausblick belohnt.

 

Das Denkmal Kaiser Wilhelms I. auf dem Wittekindsberg in 268 Meter Höhe ist eines der bedeutendsten Nationaldenkmäler Deutschlands und das Wahrzeichen der Stadt Porta Westfalica. In landschaftlich herausragender Lage am Weserdurchbruch zwischen Weser- und Wiehengebirge gelegen, bietet es einen beeindruckenden Fernblick. 

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal zeigt ein Standbild Kaiser Wilhelms des I. (1797-1888), das innerhalb von vier Jahren an der Porta Westfalica auf dem Wittekindsberg errichtet wurde.

Am 18. Oktober 1896 fand die feierliche Einweihung statt, dem Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig (18. Oktober 1813) und auch der Geburtstag von Kaiser Friedrich III. (18. Oktober 1831). Kaiser Wilhelm II. und seine Frau, Kaiserin Auguste Viktoria, nebst Generalstab, Flügeladjutanten, Hofdamen und Kammerherren reisten mit der Bahn an. Ein Sonderzug brachte sie nach Minden, mit der Kutsche ging es weiter zur Porta Westfalica. 

 

 

 

Dann ging es wieder hinunter - hier oben war leider alles geschlossen - , aber am Autoparkplatz gab es einen kleinen Imbiss. Wir gönnten uns einen Kaffee und dann nahmen wir den recht steilen Abstieg nach unten. Unser heutiges Übernachtungsziel heißt Hausberge, ein Stadtteil von Porto Westfalica.

 

Dort kamen wir am späten Nachmittag an. Es gab dann noch einen kleinen Schreckmoment, als es in unserer gebuchten Unterkunft "Zum Angestellten" aufgrund einer Überbuchung keine freien Zimmer mehr gab. Aber man bot uns im daneben liegenden "Alt Hausberge" (ein sehr schönes historisches Fachwerkhaus) Ersatz an. Letztlich hatten wir keine andere Wahl, und wir wollten nur noch endlich die Füße hochlegen und uns etwas ausruhen.

 

Der steile Wald-Abstieg und unsere Unterkunft

3. Tag von PW-Hausberge nach Bückeburg

 

14.06.2023

 

Nach dem Frühstück ging es zeitig wieder los. Es sollte auch heute wieder ein heißer Tag werden.

Nach ca. 2 Stunden erreichten wir den kleinen Ort Nammen, ein Stadtteil von Porta-Westfalica.

Hier steht ein wahrliches Kleinod. Die St. Laurentis-Kapelle. Sie ist die älteste Fachwerkkapelle im nordwestdeutschen Raum und stammt aus dem Jahre 1523. Dieses Jahr wird demnach eine große 500-Jahr-Feier stattfinden. Bei unserem Eintreffen, waren die Renovierungs- bzw. Verschönerungsarbeiten im vollen Gange. Wir bekamen freundlicherweise die Gelegenheit, uns trotzdem die Kirche anzusehen.

Hier in Nammen haben wir uns dann kurzfristig entschlossen, für die restliche Strecke nach Bückeburg den Bus zu nehmen, um mehr Zeit für Bückeburg zu haben. Es gab aber noch einen anderen Grund. 

 

Bereits gestern auf dem Weg von Minden nach Hausberge mussten wir feststellen, dass der Sigwardsweg extrem schlecht ausgeschildert ist und wir daher mehr als einmal uns nicht auf dem Pilgerweg, sondern irgendeinem anderen Weg befanden. So hatten wir uns das wahrlich nicht vorgestellt. Und auch jetzt wieder war es einfach nur nervig, den richtigen Weg von Drammen nach Bückeburg zu finden. Dadurch laufen wir zusätzliche Kilometer und haben durch die Sucherei auch einen immensen Zeitverlust. Auch macht uns die Hitze mit den Rucksäcken zu schaffen. 

 

Ankunft in Bückeburg und die Welt sieht gleich wieder besser aus. Zunächst ging es zu unserer Unterkunft, dem historischen Stadthotel "Brauhaus" und gleichzeitiger Gaststätte mit Bierausschank.

 

Die Geschichte dieses Haus geht bis in das Jahr 1696 zurück. Der einstige Eigentümer des Hauses an der Braustraße 1, Thomas Adolph Bonorden, war Mindener Bierkrüger. Es heißt, dass er bereits 1696 Mindener Bier in Bückeburg verkaufte. Somit legte er den Grundstein für die über 320-jährige Bierverbundenheit und Gastronomie im Brauhaus. 

 

Unsere Unterkunft

Nach einer kurzen Pause starten wir zu unserer ersten Besichtigungstour.

 

Sehenswert ist u.a. die Stadtkirche, die von 1611 bis 1615 im Stil der Weser-Renaissance erbaut wurde und damit das zweitälteste evangelische Gotteshaus nach der Reformation ist.

 

Und außerdem weitere Impressionen dieser schönen Stadt, insbesondere das Rathaus von 1905/1906