Punta Secca - Ragusa - Noto

 

04.01.2023

 

Die Verabschiedungsrunde hat etwas länger gedauert. Aber nun geht es weiter. 

 

Unser erstes Ziel ist der Ort Santa Croce, noch ein bisschen Einkaufen und Tanken. Dann geht es zum Nachbarort Punta Secca. Ein kleines Fischerdorf, aber über die Grenzen hinaus bekannt. Warum? Hier steht das Wohnhaus des berühmten TV-Commissario Montalbano - also ein allseits bekannter Drehort. Aber nicht nur das. Ein leuchtend weißer Leuchturm, ein schöner Strand mit sehr schöner Promenade und das Örtchen hat sich auch den Charme längst vergessener Zeiten bewahrt.

 

In einer Seitenstraße finden wir sogar einen ansprechenden Parkplatz und dann geht es los zu unserem kleinen Spaziergang.

 

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Hier in diesem beschaulichen Örtchen hat es uns sehr gut gefallen.

 

Es geht weiter nach Donnalucata. Hier wollten wir eigentlich Wein einkaufen. Doch wir irren durch den Ort, kein Weinhändler weit und breit. Schade. Vielleicht das nächste Mal?

 

Es lohnt sich jetzt nicht mehr, unser nächstes großes Ziel heute noch anzufahren. Daher bleiben wir für diese Nacht auf dem kleinen netten Campingplatz am Meer "Club Piccadilly" in der Via Mare Adriatico.

Der Platz hat einen direkten Ausgang zum Strand - hier machen wir noch einen schönen Abendspaziergang mit Sonnenuntergang.

 

05.01.2023

 

Wir verlassen den Campingplatz Picadilly in Donnalugata, wo wir sehr gut gestanden und geschlafen haben.

 

Unser heutiges Ziel ist das ehemals mittelalterliche Städtchen Ragusa. Wie im Reiseführer empfohlen, wollen wir den angegebenen Parkplatz Ragusa Ibla anfahren. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch enge Gassen müssen wir leider feststellen, dass dieser Platz schon recht voll ist. Aber nach ca. 1 km kann man sich auch direkt an den Straßenrand stellen - und es gibt noch nicht mal ein Parkverbot.

 

Wir starten auch gleich zu unserer Besichtigungstour.

 

1693 wurde die Stadt - wie so viele andere auch - von dem schweren Erdbeben zerstört und ihre Vergangenheit, Gebäude arabischen und normannischen Ursprungs, vollständig vernichtet. Beim Wiederaufbau entstanden zwei Stadtteile, einer auf dem Gebiet der ursprünglichen Stadt (Ragusa Ibla - die Altstadt - ) und einer auf einem etwas höher gelegenen Felsplateau (Ragusa Superior - der neuere Teil).

 

Ragusa ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die 2002 von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe erklärt worden sind.

 

Unabhängig davon, dass wir den Eindruck bekommen haben, dass auf fast jedem Treppenabsatz (und wir hatten einige davon)  eine Kirche steht (angeblich wird Ragusa auch die Stadt der 50 Kirchen genannt), gibt es in der Altstadt den Dom und zusätzlich im neuen Teil eine Kathedrale. Wir machen uns langsam an den Aufstieg. Gefühlte 1000 Treppen rauf und enge Gässchen kreuz und quer kommen wir zunächst zur Kathedrale. Auf unserem Weg "nach oben" haben wir nicht nur immer wieder eine tolle Rundumsicht, sondern auch sehr schöne Eindrücke. Der Stadtkern besteht aus zwei Teilen, die durch eine Schlucht getrennt sind. Zwei weitere Stadtteile der Oberstadt sind ebenfalls durch eine Schlucht getrennt und über drei Brücken verbunden. Die älteste Brücke, Ponte dei Cappucini oder auch Ponte Vecchio stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie ist 114 m lang und führt in 40 m Höhe über einen Alten Steinbruch. Diese haben wir bei unserer Anfahrt gesehen - sehr beeindruckend.

 

Kathedrale San Giovanni Battista in Ragusa im Barockstil von 1760 vollendet

 

Das war ein interessanter Trip und wir haben bei weitem nur ein ganz kleines Bisschen dieser interessanten Stadt gesehen. Daher beschließen wir spontan, hier irgendwo zu übernachten und uns auf alle Fälle morgen noch mehr von der Altstadt anzusehen. Aber erst einmal gibt es eine Pause, unsere Beine sind von den vielen Treppen rauf und runter ziemlich müde.

 

Es wird schon langsam dunkel und wir sind immer noch auf der Suche nach einem netten Übernachtungsplätzchen. Letztendlich stehen wir dann in der Nähe von Ragusa an einem Bahnhof. 

 

06.01.2023

 

Es bleibt festzuhalten - auch hier haben wir unbehelligt und relativ ruhig gut geschlafen. Für Benny war es eher suboptimal - er wurde dann aber anschließend mit einem Park zufriedengestellt.

Wir fahren das kleine Stückchen zurück an die Straße, wo wir gestern schon super geparkt haben, wählen allerdings einen anderen Treppenaufgang in die Stadt, denn unser erstes Ziel ist der Giardini Iblei. 

 

Die Parkanlage wurde 1858 auf der Ostseite von Ibla in etwa 385 m Höhe angelegt und bietet einen fantastischen Ausblick über die Hybläischen Berge.

 

Schön angelegt mit Palmen, Pflanzen und Blumen, noch ein bisschen Weihnachtsdeko und natürlich darf die eine oder andere Kirche nicht fehlen.

 

Von hier aus ist es nicht mehr weit zum herausragenden Domplatz und dem Dom aus dem Jahre 1775.

 

Heute ist nicht nur Sonntag, sondern auch Feiertag. Man hat sich schick angekleidet, schlendert durch die Gassen und geht mit der Familie essen. Auf dem Domplatz ist eine ganz besondere Atmosphäre, und so trinken auch wir in einem der Straßencafes einen ausgezeichneten Cappuccino und genießen die Sonne.

 

Ich besichtige noch den Dom, der wirklich sehr schön ist. Es ist mir aber auch eine liebe Gepflogenheit geworden, für die meinem Herzen nahestehenden Verstorbenen ein Lichtchen anzuzünden.

 

 

Und außerdem die vielen anderen Kirchen, Paläste, Plätze, Treppenaufgänge und Aussichten - eine absolut sehenswerte Stadt.

 

Über so manche Treppe geht es wieder zurück zum Womo. Nun soll es wieder an die Küste gehen. Wir haben uns das Örtchen Pozzallo rausgesucht, aber leider, der eigentlich offene Campingplatz ist geschlossen und der mögliche Stellplatz gleich dazu. Das ist sehr schade. Vielleicht braucht man hier ja keine Touristen?

Wir schauen immer mal wieder nach einer Übernachtungsmöglichkeit, kommen auch an dem einen oder anderen Fischerörtchen vorbei, doch leider..... so bleibt uns nichts anderes übrig, als tatsächlich bis Portopalo zu fahren. Das war eigentlich erst für morgen vorgesehen.

 

Dort, wie im Reiseführer angegeben, stehen wir auf einem Parkplatz mit direktem Blick auf die Isola delle Correnti und dem dortigen Leuchtturm. Vor uns liegt das Meer, der Strand und die Mole. Und außerdem - hier trifft das Ionische Meer auf das Mittelmeer und ist der südlichste Punkt von Italien bzw. Sizilien. Aber das werden wir uns alles Morgen ansehen. Für heute beenden wir den Tag.

 

 

Samstag, 07.01.2023

 

Auch hier haben wir ausgezeichnet übernachtet. Nach dem Frühstück machen wir einen ausgiebigen Spaziergang zur Mole und zum südlichsten Punkt.

Nach diesem kleinen Ausflug setzen wir unsere Tour fort. Ziel soll der Fischerort Marzaremi sein. Aber auch hier - nichts los. Der Blick auf den Hafen ist allerdings sehr schön. Wir machen einen kleinen Rundgang und dann geht es auch sogleich weiter.

 

Nun gut, das scheint hier mehr eine "Sommerecke" zu sein. Aber landschaftlich sehr reizvoll. Und auch die Strände und Dünen sind schön anzuschauen.

 

Nun, dann fahren wir unser nächstes Ziel an. Zweifelsohne eines der Highlights unserer Reise: NOTO.

 

Die 30 km sind schnell gefahren. Am frühen Nachmittag waren wir bereits vor Ort. Eine kleine Oase ist dieser Stellplatz "Noto Parking". Die Stellplätze liegen alle mitten in einem Zitronen-Hain, alles klein und fein und top-gepflegt. Der Platz wird von einem älteren Ehepaar bewirtschaftet. Wir finden ein nettes Plätzchen und richten uns ein.

 

 

 

Und das Beste, im Übernachtungspreis enthalten ist ein "Shuttle" in die Alt -Stadt. Und abgeholt werden wir auch wieder. Wir haben uns für Morgen früh 10.30 Uhr angemeldet. Für den restlichen Tag genießen wir die Sonne und den wunderbaren Zitronenduft.

Sonntag, 08.01.2023

 

La Signora übernimmt den Shuttle-Service.  Sie setzt uns kurz vor der Altstadt ab und hier werden wir auch wieder eingesammelt.

Und dann beginnt unsere Sightseeing-Tour. 

 

Etwa 6 km nordwestlich der heutigen Stadt liegt das antike Neton ( heute Noto Antica oder Noto Vecchia genannt), das, von den Sikelern gegründet, schon früh in den Machtbereich von Syrakus geriet. Ab 263 v. Chr. wurde die Stadt offiziell von Hieron II. beherrscht, später kam sie  unter römische Herrschaft. .

Unter den Arabern (ab 862) erlangte Noto im Mittelalter überregionale Bedeutung und war bis 1091 die letzte muslimische Bastion in Italien.

Die heutige Stadt entstand ab 1703 südöstlich von Noto Antica, das 1693 durch ein Erdbeben komplett zerstört worden war. Daraufhin wurde Noto planmäßig und einheitlich im Stil des sizilianischen Barocks neu aufgebaut. 

Beim Aufbau der neuen Stadt wurde ein rechtwinkliges Straßenraster zugrunde gelegt. Bevorzugtes Baumaterial für Kirchen und Paläste war heller Kalktuff aus der Umgebung.

Noto zählt zu den sizilianischen Barockstädten. Sie ist eine der 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten spätbarocken Städte des Val di Noto.

Barocke Prachtbauten

Die Kathedrale San Nicolò in Noto ist die Kathedrale des 1844 gegründeten Bistums Noto der Kirchenregion Sizilien. Sie wurde nach dem Erdbeben von 1693 am neuen Standort der Stadt von 1694 bis 1703 als Hauptpfarrkirche (Chiesa Madre) von Noto errichtet. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche erweitert und die Fassade nach Plänen von Rosario Gagliardi bis 1770 im Stil des sizilianischen Barocks vollendet. Sie trägt seit 2012 den Titel einer Basilica minor und ist Teil der Welterbestätte Spätbarocke Städte des Val di Noto.

Die Kathedrale ist über eine breite Freitreppe erreichbar. Charakteristisch sind die doppeltürmige, durch Säulen gegliederte Fassade und das Portal, das die Lebensstationen des Schutzpatrons von Noto Corrado Confalonieri zeigt. 

Die Kirche Chiesa di San Carlo Borromeo bietet eine Besonderheit - man kann für 2,00 € p.P. über eine halsbrecherische Wendeltreppe den Turm besteigen und hat von dort einen super Rundumblick über die Altstadt. Peter hat sich geopfert .... und kam begeistert mit sehr schönen Bildern zurück. Die Treppe allerdings ist nichts für "Weicheier". Kein Geländer, nur in der Mitte hängt von oben bis unten ein Seil, sehr eng, die Stufen extrem ausgetreten. Ich bin froh, dass mir das erspart geblieben ist.

Zwischendurch haben wir uns noch ein sehr schmackhaftes Essen gegönnt und dann ging es auch schon wieder weiter zu dem zweiten Teil unserer kleinen Besichtigungstour.

Pünktlich werden wir wieder vom vereinbarten Treffpunkt abgeholt. Das hat Spaß gemacht und wir haben uns eine tolle Stadt angesehen.

 

Wieder zurück auf unserem Platz genießen wir die Sonne und lassen den Tag inmitten der Zitronen und ihrem unglaublichen Zitronenduft ausklingen.

 

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