Oberitalienische Seen August/September 2019

 

Unsere erste längere Tour in diesem Jahr starten wir am 24. August 2019.

Wie immer ist die Vorfreude groß - endlich mal wieder unterwegs. Für die Anreise nehmen wir uns fast eine Woche Zeit. Wie immer liegen Familienbesuche auf der Strecke und mit Sicherheit auch der eine oder andere Zwischenstep. Wir wollen über die Schweiz fahren und sind schon sehr auf die unterschiedlichen Landschaften gespannt.

 

Ab Anfang September haben wir -  mal ganz gegen unsere sonstigen Gewohnheiten  - für eine Woche einen Platz auf dem Campingplatz Fornella in S.FELICE DEL BENACO am Gardasee gebucht. Die restliche Zeit ist noch offen. Spätestens am 20. September wollen wir wieder zuhause sein.

 

Selbstverständlich werden wir ausführlich berichten.

 

 

 

Samstag, 24.08.2019

 

Wie immer musste noch einiges erledigt werden, eh wir endlich um die Mittagszeit starten konnten.

 

Unser erstes Ziel sollte Rotenburg an der Fulda sein. Das Städtchen wollten wir uns schon lange mal ansehen. Die hessische Kleinstadt hat eine schöne Altstadt mit malerischen Fachwerkhäusern und zudem einen sehr schön gelegenen Wohnmobilstellplatz direkt an der Fulda und dem Radweg R1. Von dort kommt man in wenigen Gehminuten in die Altstadt, immer am Ufer entlang.

 

 

 

Bilder zum Vergrössern einfach anklicken

 

Und hier einige Ansichten vom Stellplatz:

Stellplatzkosten: 6,50 €

zuzügl. Strom, Wasser etc. (haben wir nicht genutzt)

 

Und nun einige Ortsansichten von Rotenburg:

 

Sonntag und Montag standen ganz im Zeichen von Familienbesuchen.

 

Dienstag, 27.08.2019

 

Gleich nach dem Frühstück ist Aufbruch. Unser Ziel ist der Schwarzwald, wir möchten uns den Ort Lahr ansehen. Über die A3 / A 81 kommen wir mit den üblichen Staus auf dieser Strecke trotzdem ganz gut voran. Die Temperaturen steigen, es ist über 30°. Unsere Mittagspause verbringen wir in Rastatt am Waldfriedhof. Hier ist wenigstens Schatten. Wir entscheiden uns für eine Planänderung. Aufgrund der Hitze ist es wohl besser, einen Stellplatz auszuwählen, der an einem Fluss liegt und ortsnah ist. Das hätte den Vorteil, dass unser Benny, der sehr unter der Hitze leidet, baden könnte. Unsere Wahl fällt auf Gengenbach, der Stellplatz liegt direkt an der Kinzig und der Ort ist fußläufig schnell erreicht. Gengenbach ist eine Stadt im Ortenaukreis (Baden-Württemberg) und wird auch "Badisch Nizza" genannt.

 

Die Altstadt selbst hat unzählige Fachwerkhäuser, einige mit schönen Malereien und fast alle sind mit Blumen geschmückt. Besonders hervorzuheben ist die Engelgasse - hier fühlt man sich zurückversetzt ins Mittelalter. Nicht umsonst gilt Gengenbach als Perle unter den romanischen Fachwerkstädten.

Das Rathaus wurde im Jahre 1784 im Rokokostil erbaut.

 

Der Ort hat unglaublich viel Flair, viele Cafes und Restaurants, bei dem schönen Wetter saßen alle ausnahmslos draußen beziehungsweise in einem der vielen Innenhöfe. Leckereien wurden genug angeboten, von der Maultasche bis zum Winzerschoppen war alles vertreten. Uns hat es sehr gut gefallen.

 

Hier einige Impressionen - und wir hätten noch viel viel mehr Bilder einstellen können:

Und hier noch einige Bilder vom Stellplatz:

 

 

Stellplatzkosten: 14,60 € incl. Kurtaxe und bei Bedarf zuzügl. Wasserkosten

 

Mittwoch, 28.08.2019

 

Heute setzen wir unsere Anreise fort - es geht mehr oder weniger über die A5 Richtung Basel. Wir wollen über die Schweiz fahren und haben uns als Ziel Luzern am Vierwaldstätter See ausgewählt.

Zudem ist die Fahrt über die Schweiz nach Italien für Fahrzeuge über 3,5 t recht günstig.

 

Direkt an der Grenze zahlen wir für 10 Tage Schweiz (egal ob wir fahren oder stehen) eine sogenannte Schwerverkehrsabgabe von 32,50 CHF (Umrechnung ungefähr 1:1). Man bekommt eine "Deklaration für die Schwerverkehrsabgabe", in der man zeitnah die Tage, die man in der Schweiz verbringt, eintragen muss. Alles in allem eine preiswerte und einfache Sache.

 

Von Basel nach Luzern sind es noch ca. 100 km. Am frühen Nachmittag checkten wir beim "Camping Lido International" ein. Der Platz liegt extrem günstig. Gleich gegenüber gibt es ein Strandbad, die Seepromenade, Schiffsanlegestelle und zudem liegt das überaus interessante Verkehrshaus direkt "nebenan". An der Strandpromenade/Uferweg kann man bis in die Altstadt laufen.

 

Campingpreis: für 2 Nächte zahlen wir incl. Hund, Müllgebühr, Kurtaxe den stolzen Preis von 101,20 CHF. Dafür ist allerdings die V+E komplett incl. Gästekarte, mit der man kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann sowie Ermäßigungen für eine Vielzahl öffentlicher Einrichtungen.

 

Und das ist der Platz:

Nach der Ankunft und einer kleinen Pause starten wir zu unserem ersten Spaziergang an der Seepromenade. Das gefällt uns schon mal sehr gut. Und dann lernen wir gleich noch das schweizer Preisgefüge kennen...... für ein 0,4 l-Bier und ein Schälchen Eis mit 2 Kugeln zahlen wir 16,00 CHF. Peter meinte, dass wohl zumindest das Bier mit Blattgold versehen war ..... o.k., das Blattgold in diesem Falle waren wohl die Chips, die zum Bier gereicht wurden.

 

Donnerstag, 29.08.2019

 

Na klasse, in der Nacht Gewitter und Regen. Und morgens Regen aus Kübeln. Eigentlich wollen wir uns doch die Stadt ansehen. Aber wer hätte das gedacht, nach einem gemütlichen Morgen im Womo und einigen Fronarbeiten konnten wir dann doch noch aufbrechen - Regen vorbei, Himmel wurde immer blauer und dann knallte die Sonne wieder mit gewohnter Intensität.

 

Gemütlich immer am See entlang ging unser Weg Richtung Altstadt. Absolut schön. Und auf dem Weg gab es auch einiges zu bestaunen:

 

Mittelpunkt bildet der Schwanenplatz. Hier gibt es nicht nur viele Schwäne, die gefüttert und fotografiert werden, sondern auch so viele Uhrengeschäfte, wie nirgends sonst in der Schweiz.

 

Vom Schwanenplatz starteten wir unsere kleine Besichtigungstour:

 

Kapellbrücke (Holzbrücke) mit Wasserturm - ist das Wahrzeichen der Stadt Luzern. Gesamtlänge 205 m.

 

Im August 1993 ging eine Schreckensnachricht rund um die Welt - die  650 Jahre alte Kapellbrücke steht in Flammen. Die Schäden waren immens. In nur 8 Monaten wurde sie wieder rekonstruiert.

 

Genauso berühmt wie die Brücke selbst ist deren Ausschmückung mit einem Bilderzyklus.

 

Der Wasserturm ist 700 Jahre alt. Beides war Teil der ehemaligen Stadtbefestigung.

 

Über diese Brücke zu gehen, ist ein einzigartiges Erlebnis.

 

Das Rathaus am Kornmarkt

 

Der Renaissance-Bau (erbaut 1602 - 1606) steht unter Denkmalschutz und gilt als einer der schönsten öffentlichen Bauten der Schweiz. Es liegt an der Reuss und am Rathausquai findet mehrmals wöchentlich unter den offenen Arkaden ein Wochenmarkt statt.

 

Im Estrich des Rathauses ist ein Taubenschlag entstanden. Es bietet Stadttauben hygienische und kontrollierte Brut- und Schlafplätze ohne Fütterung. Dank Fluglöchern können sich die Tauben frei bewegen und ihre Nahrung selber suchen.

 

 

 

Besonders schön - die vielen malerischen Altstadtplätze

 

Der Jesuitenplatz und die Jesuitenkirche

Die Hofkirche St. Leodegar , 1633-1639 erbaut, umgeben von Gräberhallen.

Zur Geschichte gibt es ganz viel nachzulesen .....

 

Das Reusswehr

 

Wenn mann auf der Spreuerbrücke steht und reussaufwärts blickt, sieht man das Reusswehr, auch Nadelwehr genannt. Die Anlage wurde zwischen 1859-1861  erstellt und ist ein echtes technikgeschichtliches und bauhistorisches Denkmal.

 

Noch heute wird der Wasserstand des Vierwaldstättersee durch Herausnehmen oder Einsetzen der Nadeln  (Holzbohlen) von Hand gesteuert. Wirklich sehr beeindruckend.

 

 

 

Das Löwendenkmal  erinnert in der Allegorie eines sterbenden Löwen an die am 10. August 1792 beim Tuileriensturm in Paris gefallenen Schweizergardisten. Die Einweihung des aus einem Sandsteinfelsen herausgehauenen, etwa zehn mal sechs Meter grossen Denkmals fand am Jahrestag 1821 statt. Es ist eines der bekanntesten Denkmäler der Schweiz, jährlich wird es von etwa 1,4 Millionen Touristen besucht. Es steht unter Denkmalschutz.

 

Und außerdem ....

 

 

 

 

Wir waren wirklich lange unterwegs, Luzern ist eine wunderschöne, interessante Stadt.

Für den Rückweg zum Campingplatz nahmen wir angesichts unserer streikenden Füsse das Verkehrsboot von den Landungsbrücken. In ca. 15 min. waren wir fast auf dem CP. Vom See aus hat man noch mal eine ganz andere Perspektive.

 

Fahrt /Person: 6,00 €, Hunde zählen wie Kinder und zahlen den halben Preis, also 3,00 €.

 

Freitag, 30.08.2019

 

Um 10.00 Uhr starten wir aus Luzern zunächst über die A2 Richtung Lago Maggiore, unserem nächsten Ziel.

 

Die Strecke, dann am Lago Maggiore, war wunderschön. Die Straßenverhältnisse, naja. Es ist halt eng, dort am See. Als Fahrer eines Womos, Lkws oder den großen Reisebussen braucht man schon Nerven. Und die Beifahrer würden sich am liebsten irgendwo verkriechen.

 

Es ist aber auch schwierig, einen der vielen Campingplätze anzufahren. Meistens geht es entweder steil nach oben oder in Spitzkehren nach unten. Aber in dem Örtchen Baveno hatten wir Glück. Der Ort liegt am Westufer des Sees und der kleine familiäre Campingplatz "Village Parisi" liegt direkt am See. Und wir hatten sogar ein bisschen Seeblick, wirklich schön.

 

Wir haben für 2 Übernachtungen 74,40 € bezahlt.

 

 

Samstag, 31.08.2019

 

Ein wunderschöner Sonnenaufgang am Lago Maggiore

 

Am späten Vormittag erkunden wir dann den Ort Baveno.

Der Ort hat eine lange Geschichte, die bereits ihren Anfang im Neolithikum (2500 - 1800 v.C.) nimmt.

Es gibt sehr viel darüber nachzulesen. Sei es die Zeugnisse aus der Römerzeit, die Bedeutung des blühenden Fluss-Handelshafens, Verbindungsort zu den Seehäfen Venedig und Genua und noch vieles mehr.

Besondere Bedeutung hat der Rosa Granit, der überall in dem Ort allgegenwärtig ist.

 

Und außerdem blickt man von Baveno auf die berühmten Borromäischen Inseln (eine Inselgruppe von insgesamt fünf Binneninseln), die man von hier aus in einer Bootstour erkunden kann. Einfach ein Traum, die Isola Bella, die Isola Madre, um nur die wichtigsten zu nennen. Sie erscheinen von der Uferpromenade zum Greifen nahe.

 

Uferpromenade, geschmückt mit Granit wohin man schaut und der Blick zu den Inseln.

 

Unser Spaziergang in der Altstadt:

 

 

Sonntag, 01.09.2019

 

Unser nächstes Ziel ist der Comer See. Die Fahrt dahin war recht holprig, die Fahrbahndecke hat definitiv schon bessere Zeiten erlebt. Zudem, und das kennen wir schon aus anderen südlichen Ländern, sind sonntags die Radrennfahrer unterwegs. Diese bei besonders engen Straßenverhältnissen zu überholen, ist eine echte Herausforderung. Meist sind es auch keine einzelnen Fahrer, sondern sie fahren im Pulk und am liebsten auch nebeneinander - grrrr. Jedenfalls war es schon ein wenig anstrengend.

 

In Lecco checken wir beim CP Rivabella ein. Bei absolut tollem Wetter ist hier der Bär los. Viele ital. Familien nutzen das schöne Wochenende, um mit und bei ihrem Wohnwagen nochmal den Sommer zu genießen. Auch für uns ist Abkühlen im See angesagt.

 

Abends lichten sich dann die Reihen und nachts tobt ein ordentliches Gewitter.

 

 


Gardasee

 

 

Montag, 02.09.2019

 

Unsere letzte Etappe - es sind noch ca. 120 km bis zum Gardasee. Bei Abfahrt ist es erst einmal grau und regnerisch, aber im Laufe des Tages scheint dann auch wieder die Sonne.

 

Eigentlich ist unser Platz auf dem Campingplatz Fornella in San Felice erst ab morgen reserviert. Aber wir können auch schon heute auf den Platz, er ist frei. Wir haben einen sogenannten "Komfortplatz" gebucht, der über einen Wasseranschluss verfügt. Somit können wir fest am Platz stehen bleiben und die Ver- und Entsorgung direkt vornehmen. Sehr angenehm.

 

Wir richten uns häuslich ein und dann geht's zur Platzbesichtigung. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Der Platz ist super ausgestattet. Reichlich Sanitärhäuser, moderne Duschen, alles sehr sauber. Eine große Lagunen-Poolanlage, ein beheiztes Freibad, Tennisanlage, Bootsverleih, großer Supermarkt, Bankautomat, direkter Zugang zum See, Restaurant, Bar und an die lieben Vierbeiner ist auch gedacht. Hundestrand und vieles mehr. Natürlich hat das alles seinen Preis.

 

 

Und hier einige Eindrücke vom Platz:

 

Wir haben übrigens bis heute 1420 km zurückgelegt.

 

Campingplatzkosten: Wir haben für 7 Nächte komplett einschl. Kurtaxe und Anmeldegebühr für die Onlinebuchung 270,00 € bezahlt.

 

Dienstag, 03.09.2019

 

Unser erster Spaziergang führt uns nach Porto San Felice. Kleiner Strand, Strandpromenade, Restaurant, Cafe, einige Boote. Es hat Spaß gemacht, im Außencafe zu sitzen und dem bunten Treiben zuzuschauen. Über die Promenade und einige Kiesstrände waren wir schnell wieder am CP.

 

Wie schön, für heute Nachmittag hat sich Gabi angesagt. Wir haben uns im Oktober vergangenen Jahres in Bilbao kennengelernt und gemeinsam das Guggenheim-Museum besucht. Sie befindet sich auf einer Tour durch Griechenland und ist unterwegs zum Treffpunkt in Ancona.

 

Es gab viel zu erzählen und wie so oft unter Womo-Reisenden ging der Gesprächsstoff nicht aus und es wurden zwei lange gesellige Abende.

 

Liebe Gabi, vielen Dank für Deinen Besuch. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Wir wünschen Dir eine tolle Reise nach Griechenland und eine gute und gesunde Heimreise.

 

Und wir hoffen, dass Du noch lange den Mut aufbringst, alleine auf Reisen zu gehen! Das ist einfach großartig.

 

 

Donnerstag, 05.09.2019

 

Gestern haben wir hier am Campingplatz alles "klar gemacht" und uns für zwei Tage einen Ford Fiesta Automatic gemietet. Eine besondere Dienstleistung des CP, der mit einer zuverlässigen Autovermietung zusammenarbeitet und die Modalitäten im Vorfeld abstimmt. Pünktlich um 9.00 Uhr heute morgen wurde uns das Fahrzeug übergeben und wir konnten den vorbereiteten Vertrag unterzeichnen.

 

Nun wollten wir uns ein paar Ziele in der näheren Umgebung anschauen.

 

Erstes Ziel: Sirmione am Südufer des Gardasees. Das historische Zentrum der Ortschaft liegt auf einer ca. 4 km langen Halbinsel, die in den See hineinragt. Sie ist nur wenige Hundert Meter breit.

 

Wir haben unseren Fokus auf die mächtige Scaliger-Burg aus dem 13. Jahrhundert und die dortige Umgebung gelegt.

 

Der Ort und besonders die Burg ist ein echter Touristen-Magnet und von daher sehr frequentiert. Unzählige Reisebusse standen vor Ort auf dem großen Parkplatz.

 

Die Altstadt ist ausschließlich über die Brücke und das alte Stadttor der Wasserburg erreichbar. Ein Wassergraben trennt diese vom Festland.

 

Neben der Burg, den hübschen schmalen Gassen mit unzähligen Eisdealen, Restaurants und Cafes haben wir uns noch die Pfarrkirche Santa Maria Maggiore aus dem 15. Jahrhundert angesehen.

 

Gerne hätten wir uns auch die Burg von innen angesehen und von einem der Türme die Aussicht genossen, doch wie immer - riesige Schlangen und Wartezeit ohne Ende. Und auf Besichtigungen im Pulk haben wir auch keine Lust.

 

Schließlich gelangt man noch an die Passeggiata delle Muse oder auch Passeggiata Panoramica in Richtung Norden. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf den südlichen Gardasee mit dem Panorama des Monte Baldo im Hintergrund. Am Ende gelangt man zum Lido delle Bionde - dem "Strand der Blondinen" mit seinem langen Badesteg.

 

 

 

Nach einer kleinen Pause hatten wir noch ein weiteres Ziel: Der Ort Salo, keine 10 km von unserem CP entfernt. Die Stadt liegt in der Westbucht und ist eine der größten Städte am Gardasee. Uns hat es dort extrem gut gefallen. Salo ist noch richtig authentisch, typisch italienisch und wird vom Massen-tourismus weitestgehend verschont. Sie ist die größte Stadt am Westufer des Gardasees. In seiner gesamten Geschichte war Salo immer eine sehr wohlhabende Stadt und wurde von den Visconti und später den Venezianern zum Hauptsitz des gesamten Westufers gewählt. Jahrhunderte später, genauer gesagt von 1943-1945, ernannte Benito Mussolini grotesker Weise Salo zur Hauptstadt seiner Faschistischen Sozialrepublik, eine der dunkelsten Perioden in der langen Geschichte Salos.

 

Und außerdem, Salo hat die längste Promenade am Gardasee! Schöne Häuser, fast ein bisschen mondän, gute Einkaufsmöglichkeiten in vielen Boutiquen und authentischen Lädchen. Einfach nur schön.

 

Und hier unsere Eindrücke:

Freitag, 06.09.2019

 

Das ist Pech...... die ganze Nacht hat es gewittert und heute morgen kommt nochmal so richtig Starkregen runter. Unter diesen Umständen nützt uns unser Mietwagen nicht viel. Also abwarten und Kaffee trinken. Und siehe da, gegen 11.00 Uhr lässt der Regen so allmählich nach und kurz darauf starten wir zu unserer zweiten Erkundungstour.

 

Wie sicher schon geahnt, hat der weibliche Part dieses Teams eine Schwäche für Pflanzen aller Art. Was liegt also näher, wenn unser Weg uns heute nach Gardone Riviera führt. Dort gibt es den  einzigartigen Garten von dem Künstler André Heller.

 

Es ist kaum in Worte zu fassen. Auf rund 10.000 Quadratmetern sind exotische Pflanzenarten aus der ganzen Welt von den Alpen zum Himalaya, von Mato Grosso bis Neuseeland, von Japan bis Australien, Kanada oder Afrika zu sehen. Es sind "Weltgegenden" wie zum Beispiel die Dolomiten nachgebildet. Aber auch der Regenwald, Trockenzonen und viele mehr. Man durchlebt förmlich eine Weltreise. Berühmte Künstler haben sich zudem mit ihren Skulpturen eingebracht.

 

Andre Heller hat folgendes auf seiner Homepage geschrieben:

 

Wir hoffen, dass auch Sie von einem Gefühl der Freude erfüllt sein werden, wenn Sie wieder von diesem magischen Ort fortgehen.

 

Wir haben es genau so empfunden. Und es war toll, das das Wetter nicht ganz so schön war. Dadurch waren nur  wenige Besucher im Garten unterwegs. Somit war man oft alleine und der Garten wirkte durch die himmlische Ruhe fast mystisch.

 

Wir lassen nun unsere Bilder sprechen:

Der Eintrittspreis von 12,00 € ist mehr als angemessen.

Danach sind wir noch ein bisschen in der Umgebung des "Heller-Gartens" spazieren gegangen.

Anschließend sind wir noch ein paar wenige Kilometer weitergefahren bis zum kleinen Ort MADERNO, um eine Kleinigkeit zu essen.

 

Nun haben wir an den beiden Tagen unser Mietauto gut ausgenutzt. Es ist auch mal ganz schön, mit einem kleinen Pkw durch die Gegend fahren zu können ....

 

Freitag, 07.09.2019 - Sonntag, 08.09.2019

 

Zur Abwechslung mal Nichtstun - Relaxen, Baden, Spazieren gehen und zwischendurch auch mal etwas Wäsche waschen.

 

In der Nacht von Freitag auf Samstag ging es plötzlich unserem Benny schlecht. Er schüttelte dauernd seine Ohren, hielt den Kopf ganz schief und kam überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Am Samstagmorgen sind wir mit ihm gleich nach Salo zum Tierarzt gefahren, weil wir Angst hatten, dass er möglicherweise einen Fremdkörper im Ohr hat. Einer der Tierärzte sprach sogar etwas deutsch und Benny wurde sehr kompetent behandelt. Kein Fremdkörper war die Diagnose, aber ein Insektenstich, der sich entzündet hatte. Benny bekam eine Cortison-Antibiotika-Salbe. Am Montag sollen wir nochmal zur Kontrolle kommen.

 

Montag, 09.09.2019

 

Nochmal V+E, Auschecken und ab nach Salo, Benny erneut dem Tierarzt vorstellen. Die Salbe hat schon super angeschlagen.

 

Der Arzt war auch sehr zufrieden. Die Behandlung muss noch weiter fortgeführt werden, ansonsten Entwarnung. Wir haben übrigens für die komplette Untersuchung sowie der Salbe 30,00 € bezahlt. Für den heutigen Termin mussten wir nichts mehr bezahlen. Echt preiswert.

 

Unser heutiges Ziel ist Brescia, Provinzhauptstadt der Lombardei und etwa 30 km entfernt.

 

Die paar Kilometer waren schnell gefahren. Geparkt haben wir auf einem großen Parkplatz in der Via Baldassare Zamboni. Von hier aus sind es ca. 2,5 km Fußweg in die Altstadt. Nach einer kurzen Pause geht es los.

 

Die Kulturdenkmäler der Stadt legen ein nahezu lückenloses Zeugniss der vergangenen 2000 Jahre ab. Auf einem Rundgang durch Brescias Altstadt trifft man auf antike Bauwerke, frühchristliche Sakralkunst, romanische und gotische Kirchen sowie eindrucksvolle Plätze und Paläste.

 

Unser Fokus soll auch auf der Altstadt liegen, da mein Fuß immer noch bei längeren Fußmärschen etwas eingeschränkt ist (Seit Juni Entzündung im Mittelfußbogen).

 

Auch wenn wir nicht alles uns haben ansehen können, so haben wir doch viele der schönen antiken Gebäude gesehen und die wundervollen Plätze. Die Stadt hat richtig Spaß gemacht.

 

 

Zum nächsten Oberitalienischen See ist es nicht weit: der Iseo-See. Hier wollen wir auf einem Campingplatz die Nacht verbringen und morgen geht es weiter Richtung Heimat.

Camping Olivella in Pilzone, traumhafte Lage, einfache Ausstattung

 

Dienstag, 10.09.2019

 

Auch heute befinden wir uns auf dem Heimweg. Immer wieder durchfahren wir wunderschöne Landschaften, besonders natürlich die schönen Küstenstraßen mit Blick auf die Seenlandschaft und die Berge.

 

Auf dem Weg Richtung Como übernachten wir am schön gelegenen Pusiano-See auf dem Campingplatz Class in Eupilio.

 

Mittwoch, 11.09.2019

 

Wir starten bei Traumwetter. Unser letzter Tag in Italien, heute Nachmittag wollen wir am Luganer See sein. Er bildet die Grenze zur italienischen Schweiz. Unterwegs genießen wir die wunderbare Strecke entlang des Comer Sees. Gerne hätten wir auch mal irgendwo angehalten, aber die Küstenstraße ist eng und Parkplätze, insbesondere für große Womos, absolute Mangelware.

 

Unser Ziel ist der Ort Porlezza am Luganer See. Wir hoffen, auf dem Campingplatz Darna noch ein schönes Plätzchen zu bekommen.

 

Bingo, der letzte Platz mit Seeblick! Nun steht genießen, relaxen, baden und spazieren gehen auf dem Programm.

 

 

Donnerstag, 12.09.2019

 

Heute wollen wir zügig durch die Schweiz bis nach Deutschland fahren.

Nach vielen Tunnelkilometern und beeindruckender Schweizer Bergwelt sowie wieder einigen Kilometern am Vierwaldstätter See entlang sind wir am frühen Nachmittag wieder in Deutschland. Wir beenden den Tag am Wasserkraftwerk in Grenzach-Wyhlen, direkt am Hochrhein. Schöne Landschaft und die Möglichkeit, einen tollen Rundgang mit Infotafeln am Wasserkraftwerk zu machen. Sehr interessant.

 

Freitag, 13.09.2019

 

Auf unserer Heimreisestrecke liegt die Schwarzwaldhauptstadt Freiburg. Was liegt also näher, diese sich mal ein bisschen anzusehen. Es sind nur knapp 80 km bis Freiburg.

 

Freiburg hat auch einen riesigen Womo-Stellplatz. Er liegt günstig gelegen in der Bissierstraße. Die Stellplatzgebühren sind je nach Länge gestaffelt.  Wir haben 11,00 € bezahlt.

 

Der Platz liegt in der Nähe des Eschholzparkes. Am Park gehen auch mehrere Straßenbahnlinien in die Innenstadt. Zu Fuß haben wir ungefähr knapp eine halbe Stunde gebraucht. Auf unserem Weg sind wir auch förmlich über eine herausragende Kirche "gestolpert". Die katholische Herz-Jesu-Kirche, die 1897 geweiht wurde. Sie ist weithin sichtbar. Es handelt sich um einen Bau des Historismus, der mit seiner Doppelturmfassade an den Limburger Dom erinnert.

Freiburg hat eine Vielzahl historischer Gebäude. Besonders hervorzuheben ist natürlich der gigantische Münster. Er wurde unter dem Motto „Gut Ding will Weile haben“ erbaut: Die Bauzeit des Freiburger Münster dauerte von 1200-1513. Damit umfasst der Baustil des Münster mehrere Epochen: im romanischen Stil begonnen, wurde er im Stil der Gotik und Spätgotik beendet.

Aber der Münsterplatz, auf dem fast täglich Wochenmärkte stattfinden, bietet noch viel mehr. Da ist zum Beispiel das Historische Kaufhaus,   das ab 1520 gebaut und mehrfach umgestaltet wurde. Es sticht durch seine auffällige rote Farbe und aufwendigen Verzierungen hervor.

Die Alte Wache wurde 1733 als Hauptwache für die Wachgarnison der vorderösterreichischen Regierung gebaut. Seit 1997 wird sie als Haus der Badischen Weine genutzt.

Und dann gibt es den Rathausplatz mit dem Alten und dem Neuen Rathaus. Darüber gibt es sehr verwirrendes zu Lesen .... ungefähr so, das Alte ist das Neue und das Neue ist das Alte ... oder so ähnlich. Wie auch immer, sie sehen beide schön aus.

Und dann gibt es noch die Freiburger Bächle, die die komplette Altstadt durchströmen. Die Freiburger Bächle fließen seit dem Mittelalter durch die Stadt. Mit einer Gesamtlänge von 15,9 km, wovon 6,4 km unterirdisch fließen. Die künstlichen Wasserläufe wurden zur Bewässerung von Weideland angelegt, doch auch für die Löschwasserversorgung waren sie von großem Nutzen. Auch wenn ihre Wichtigkeit im Laufe der Jahrhunderte nachließ, halfen die Bächle dabei, nach dem Bombenangriff im 2. Weltkrieg die Feuer zu löschen und einige der Gebäude zu retten. Am Rande bemerkt - Benny war total begeistert.

Und dann gibt es natürlich noch die beiden Tore der ehemaligen mittelalterlichen Stadtbefestigung: das Martinstor und das Schwabentor, die letzten zwei erhaltenen Tortürme. Das Martinstor wurde 1238 das erste Mal erwähnt und ist der ältere der zwei Türme. Ende des 19. Jahrhunderts gab es vermehrt Forderungen den Turm abzureißen, da er den wachsenden Verkehr behinderte. Der damalige Bürgermeister konnte dies verhindern, indem er den Turm umbauen ließ. Er wurde von 22 Meter auf 60 Meter erhöht und ein zweiter, größerer Durchgang für den Straßenbahnverkehr gebaut.Seit 1988 ist an der Nordseite des Turms eine Gedenktafel für die Opfer der Hexenverfolgung angebracht.

Und dann noch folgende Impressionen unseres Spazierganges

Freiburg bietet sehr viele Sehenswürdigkeiten, ist ein Touristenmagnet und eine Studentenstadt. Sie  hat uns eigentlich auch ganz gut gefallen. Nun mag es sowohl am Wochentag wie auch an der Tageszeit liegen - aber die Stadt wirkte unglaublich hektisch, die bimmelnde Straßenbahn war allgegenwärtig und die Stadt war unglaublich voll und sehr laut. Dennoch, Freiburg ist eine Reise wert und können wir sehr empfehlen.

Samstag, 14.09.20219

 

Über Frankfurt (Familie) ging es nun wieder nach Hause. Am Sonntag kamen wir wohlbehalten dort an.

 

Insgesamt sind wir rund 2.700 km gefahren.

 

Unser Fazit:  Es macht uns immer wieder viel Freude, auf unseren Reisen an der Strecke liegende Sehenswürdigkeiten in Deutschland zu besuchen.

An den Oberitalienischen Seen hat es uns sehr gut gefallen. Da gibt es noch ganz viel mehr zu sehen. Landschaftlich echte Perlen. Eingebettet in den Bergen, gute Wasserqualität, Städte und Orte mit interessanter Geschichte und dazu der mediterrane Flair - einfach großartig. Ja, für größere Womos nicht immer einfach, bei der Enge ist oft Vorsicht geboten. Und die Anfahrt über die Schweiz würden wir immer wieder machen.

 

Wir hatten Bedenken, ob vielleicht die Campingplätze noch überfüllt sein würden und haben daher mal  eine Woche fest gebucht. Das würden wir nicht mehr machen. Da geht sehr viel Spontanität verloren. Lieber auf Risiko, denn im Nachhinein wissen wir, dass wir auch zu dieser Jahreszeit schöne Plätze bekommen hätten. Und schließlich steht für uns eines fest, künftig fahren wir bevorzugt Ende September oder Oktober in den Süden. Aus privaten Gründen war dies leider nicht möglich. Uns war es einfach zu heiß.

 

Nun gibt es eine arbeitsreiche Zeit zuhause, aber nicht lange, nach Weihnachten geht es nach Spanien und Portugal. Und wir freuen uns auf unser Lieblingsland Frankreich.