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West-Algarve

Freitag, 11.02.2018

 

Die West-Algarve, auch Steinalgarve genannt, fängt bei Albufeira an. Nun sind wir sehr gespannt, was uns erwarten wird. Jeder hat ja die klassischen Kalendermotive vor Augen ...

 

Aber zunächst verlassen wir Faro, erledigen unseren Wochenendeinkauf und fahren auf der N 125 Richtung Albufeira. In Vale de Parra wollen wir zum Wohnmobilpark "Parque Da Gale" (Empfehlung von www.Fluchtauto.de). Wir sind sofort begeistert. Ein liebevoll hergerichteter Park, ein überaus freundlicher Platzwart, alles vorhanden, was ein Wohnmobilist so braucht. Leider gab es keinen Stromplatz mehr, das macht aber nichts. Wir sind auch so mehr als zufrieden. Das Ganze für 7,00 €, Duschen kosten extra.Wir hatten eine ruhige Nacht - und morgen geht es weiter.

 

46 Tageskilometer

Samstag, 12.02.2018

 

Welch schöner Tag - blauer Himmel, die Sonne scheint, angenehme Temperaturen. Heute war Strandtag. Wir wollten uns zunächst den Praia da Marinha ansehen. Die kurze Strecke dorthin war wundervoll. Es steht nun alles in voller Blüte: die Mandelbäume, Sträucher, deren Namen wir nicht kennen, Blumenwiesen und viele exotische Pflanzen. Ein absoluter Traum. Die Zufahrt war unspektakulär und es gab einen großen unbefestigten Platz, auf dem auch Wohnmobile ihren Platz fanden. Man brauchte nur wenige Meter gehen und hatte einen tollen Blick auf die rot-gelb-braunen Felsen, manche wirkten wie "hingeworfen". Es gab einen Treppenabgang zum Strand und dort glaubte man sich fast im Paradies. Einige waren dort mit ihren Neoprenanzügen im Meer und fingen Fische mit Harpunen. Es gab auch einige Mutige, die ohne Anzug sich im Wasser kurz abkühlten.

 

Wir haben uns dort ausgiebig aufgehalten, viele Bilder gemacht und später oben am Platz noch Kaffee getrunken.

Dann ging es weiter zum nächsten Strand: Praia Vale de Centeanes. Hier führte eine steile Treppe nach oben und dort ging ein wundervoller Wanderweg entlang der Steilküste. Aber man konnte auch über eine weitere Treppe an den Strand gelangen. Einfach nur schön. 

 

Das war ein Traumtag, die Nacht verbrachten wir wieder auf dem Platz beim ersten Strand.

 

Tageskilometer: 59

 

Sonntag, 11.02.2018

Nach dem gestrigen tollen Tag an der Küste sind wir heute ein Stück ins Hinterland Richtung Monchique gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir unglaublich viele Störche gesehen - bei uns zuhause gibt es auch Störche, aber so viele ....

Es ist eine sehr schöne, baumreiche, grüne Landschaft. Zur Zeit blühen hier sehr viele Akazienbäume in leuchtendem Gelb, auch Mimosenbäume genannt. Wir haben uns wieder einen kleinen Womopark ausgesucht "Vale da Carrasqueira" bei Caldas an der N 266. Nach einer recht steilen und schmalen Anfahrt wurden wir von einer deutschsprechenden Französin in Empfang genommen, die uns voller Stolz den Platz erklärt hat. In dieser schönen ländlichen Umgebung kann man sich wirklich auch längere Zeit wohl fühlen. Der Platz ist super ausgestattet und wir haben gleich eine Waschmaschine voll Wäsche gewaschen.

 

Morgen geht es weiter.

 

Kosten Stellplatz: 12,50 € komplett

Waschmaschine: 3,00 €

 

31 Tageskilometer

Eindrücke vom Womopark "Vale da Carrasqueira"

Montag, 12.02.2018

 

Abfahrt nach V+E. Es sind nur noch wenige Kilometer bis zum kleinen Ort Monchique, den wir uns noch ansehen wollen.

 

Unser neues Ziel heute ist Lagos. Auf dem Weg von Monchique nach Lagos haben wir wieder viele Störche gesehen. Wir konnten nicht widerstehen, einige Bilder zu machen. Außerdem gibt es in der Gegend um Monchique viele Korkeichen. Hier mal ein Bild von einer bereits geschälten Korkeiche.

Lagos ist eine Hafenstadt an der Algarve und hat eine lange, wechselvolle Geschichte. Der Hafen war im 15. Jahrhundert Ausgangspunkt zahlreicher Afrikaexpeditionen, die Portugal unter Heinrich dem Seefahrer unternahm. Durch die Afrikafahrten gelangten erstmals Sklaven aus Guinea und Senegal nach Europa. Lagos erhielt 1444 einen bedeutenden Sklavenmarkt, dessen Gebäude noch heute besteht. Erst 1820 wurde der Menschenhandel verboten. Die ehemalige nigerianische Hauptstadt Lagos wurde nach der portug. Kleinstadt benannt. Sie war Ausgangshafen der Sklaventransporte für den Sklavenmarkt im portug. Lagos.

 

Aber uns zog es zunächst zu den berühmten Klippen Ponta da Piedade. Hier haben wir den ganzen Nachmittag verbracht und haben einen ausgiebigen Spaziergang am Rande der Klippen unternommen.

Dienstag, 13.02.2018

 

Am Fußballstadion in Lagos gibt es einen riesigen Platz für Wohnmobile. Hier haben wir für 3,00 € die Nacht verbracht.

 

Heute haben wir noch eine Bootstour ab Hafen unternommen, um uns die spektakulären Klippen mal aus einer anderen Perspektive anzusehen. Benny ist in dieser Zeit im Wohnmobil geblieben und hat seinem Job als Securitychef alle Ehre gemacht :)

 

Wir sind mit den Fahrrädern zum Hafen gefahren und haben uns dort die Tickets gekauft. Kurz darauf ging es auch schon vom Ablegeplatz los. Mit von der Partie waren noch 3 Franzosen und natürlich der Kapitän. Er hat das super gemacht, ist immer langsam gefahren, wenn es was zum Fotografieren gab. Zuvor haben wir uns auf die Erklärungen in englischer Sprache entschieden. Die Tour dauerte 1 1/4 Stunde. Kosten pro Person: 20,00 € (und ein bisschen Trinkgeld). Wir waren uns hinterher einig, unter den vielen Ticketverkaufsstellen die richtige Wahl getroffen zu haben. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht.

 

Wir haben unzählige Bilder gemacht ....

Peter ist dann zu unserem Benny zurückgekehrt und ich habe mir noch zu Fuß einen kleinen Einblick von der Altstadt und den Sehenswürdigkeiten von Lagos verschafft. Auch alleine hat es Spaß gemacht, die Stadt hat sehr viel Flair, überall gemütliche Menschen auf den Straßen, in Straßencafes und Restaurants, an allen Ecken Musik und eine gute Mischung von alt und neu.

 

Danach sind wir noch zu einem tollen Strandplatz (Praia da Boca do Rio) bei Salemo gefahren und haben dort die Nacht verbracht. Ein sehr schönes Plätzchen in wunderbarer Natur.

80 Kilometer Montag und Dienstag zusammen

 

 

Mittwoch, 14.02.2018

 

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Sagres, um hier das Forteleza de Sagres zu besichtigen.

Das Fort Fortaleza de Sagres, ein portugiesisches Nationaldenkmal von überragender Bedeutung (aufgrund des Wirkens Heinrich des Seefahrers ist es für immer fester Bestandteil der portug. Entdeckergeschichte), befindet sich südwestlich von Sagres auf einer ein Kilometer langen Klippe namens Ponta de Sagres. Die gesamte Anlage und die umliegende Landschaft stehen unter Naturschutz. Von hier aus hat man einen tollen Blick zum Cabo San Vicente.

 

Das Fort wurde im 15. Jahrhundert von Infant D. Henrique erbaut, der dort auch 1460 verstorben ist. 1587 wurde die Festung von dem Piraten Sir Francis Drake angegriffen und zerstört. Nach dem Neuaufbau wurde das Fort beim großen Erdbeben 1755 wiederum zerstört. Heute stehen einige restaurierte "Reste".

Der Legende nach soll hier die berühmte Seefahrerschule von Heinrich dem Seefahrer gewesen sein. Historiker bezweifeln dies allerdings mittlerweile.

 

Innerhalb des Forts befindet sich die bekannte Rosa dos Ventos aus dem 15. Jahrhundert. Es handelt sich um eine Windrose mit einem Durchmesser von 43 m und 42 Segmeten. Sie wurde erst 1928 freigelegt und könnte damals für nautische Berechnungen von Bedeutung gewesen sein. Aber auch hierbei ist man sich noch nicht wirklich einig.

 

Eintritt Fort: 3,00 € p.P.

 

Übernachtet haben wir ganz in der Nähe im Campingpark Orbitur Sagres für 20,00 € komplett

 

28 Tageskilometer

 

Donnerstag, 15.02.2018

Heute sind wir nun nach 4761 km an der Südwestspitze des europäischen Festlandes angekommen !!! Hier endet nun die wundervolle Algarve in einer felsigen, bis zu 70 m hohen Steilküste. Die Römer nannten den Ort Promontorium sacrum (heiliges Vorgebirge = magischer Ort am Ende der Welt). Die Christen benannten das Cabo de Sao Vicente nach dem Heiligen Vinzenz, einem Schutzpatron der Seefahrer (portugiesisch: fim do mundo-Ende der Welt).

 

Der Lichtkegel des 24 m hohen Leuchtturms reicht 32 Seemeilen (60 km) weit und ist damit der lichtstärkste Leuchtturm in Europa. Das Cabo ist weltweit der meist befahrene Seeweg.

 

Leider waren heute sowohl der Leuchtturm als auch das kleine Museum wegen Bauarbeiten geschlossen. Und auch die "Letzte Bratwurst vor Amerika" gibt es nur in den Sommermonaten. Die "Verkaufs-Bretterbude" gehört übrigens Deutschen, die wohl im kalten Deutschland Urlaub machen :)  Macht aber nichts, wir haben unsere Thüringer Rostbratwurst, gekauft bei Aldi in Portugal, am Abend auf unserem Grill zubereitet.

 

Den Nachmittag verbrachten wir mal wieder an einem Traumstrand: "Praia de Vale Figueiras". Abenteuerliche Zufahrt, wenig Parkmöglichkeiten, daher konnten wir dort auch leider nicht die Nacht verbringen.

 

Übernachtet haben wir im Campingpark do Serrao bei Aljezur. Wir standen fast alleine in einem Eukalyptuswäldchen.

 

160 Tageskilometer

Kosten Campingpark: 17,00 € + Wifi, Brot, Autowaschen 8,00 €

Praia de Vale Figueiras

Auf dem Weg nach Aljezur

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Kommentare: 2
  • #1

    Marina und Rüdiger (Freitag, 16 Februar 2018 22:45)

    Hallo, Ihr Bergfelder Ausreißer!
    Das sind ja Atem beraubende Aufnahmen, die Ihr uns präsentiert. Der Wahnsinn! Da jagt ein Highlight das Nächste und Eure Exkurse in die Geschichte Eurer Aufenthaltsorte ist auch eine Bildungsreise für uns und wir erwarten den nächsten Bericht mit Spannung. Danke dafür!

    Liebe Grüße von
    Marina, Rüdiger und Ayla

  • #2

    Thomas u. Annett (Dienstag, 27 Februar 2018 19:51)

    Hall ihr Drei

    Wir schließen uns der vorherigen Aussage gern an. Tolle Bilder und die genaue Beschreibung durch Rosi sind einfach super! Bitte weiter so :)

    LG